Susanne Karawanskij: Ostdeutsche haben eine selbstbewusst-gekränkte Seele
Archivmeldung vom 29.09.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie neue Ost-Koordinatorin der Linksfraktion im Bundestag, Susanna Karawanskij, beschreibt im Gespräch mit "neues deutschland" (Freitagausgabe) die "zweigeteilte, selbstbewusst-gekränkte Seele" der Ostdeuschen.
"Auf der einen Seite haben sie ihr Selbstbewusstsein aus den Erfahrungen des Transformationsprozesses gezogen". Andererseits aber seien "sie gekränkt durch die Nichtanerkennung von Biografien, der Nichtanerkennung dessen, was geleistet wurde - vor und nach der Wende", so die Bundestagsabgeordnete gegenüber "neues deutschland". Mit Blick auf ihr neues Amt sagte sie: "Es wäre schön, wenn wir mehr als ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung tatsächlich gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost und West hätten."
Karawanskij erklärte zudem, dass sie sich als Ost-Koordinatorin verstärkt mit Kinder- und Altersarmut beschäftigten werde. "Beides ist im Osten stärker verbreitet, durch die höhere Zahl an Alleinerziehenden und Langzeitarbeitslosen, den Rentenanwartschaften fehlen."
Quelle: neues deutschland (ots)