Umweltministerin Heinen-Esser und Wirtschafts- und Energieminister Pinkwart weihen Photovoltaikanlage ein
Archivmeldung vom 21.06.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAuf dem Dach des Hauptgebäudes am Standort Essen produziert das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in Essen gemeinsam mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB NRW) zukünftig mit einer eigenen Photovoltaikanlage erneuerbaren Strom. Das Land möchte seine Verwaltung bis 2030 klimaneutral gestalten.
Die neu errichtete Anlage trägt mit dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. Zudem ist sie für das LANUV ein weiterer Baustein als Modellbehörde für die nachhaltige Verwaltung. Die offizielle Einweihung nahm LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen gemeinsam mit Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Gabriele Willems, Geschäftsführerin des BLB NRW, vor.
"Wir müssen alle Lebensbereiche konsequent nachhaltig aufstellen - hierzu gehört natürlich auch und ganz besonders die öffentliche Verwaltung. Ein klimaschonendes, ressourceneffizientes und umweltgerechtes Leben und Wirtschaften schützt die Umwelt, steigert die Lebensqualität und Gesundheit und ist nicht zuletzt Teil des Generationenvertrages. Als Modellbehörde arbeitet das LANUV konsequent an einer Verbesserung der Nachhaltigkeit. Die neue Photovoltaikanlage ist hierzu ein weiterer wichtiger Baustein", so Umweltministerin Heinen-Esser.
Die Landesregierung hat mit Kabinettbeschluss vom 19. März 2019 den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern von Gebäuden beschlossen, die der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW betreibt. Wirtschafts- und Energieminister Pinkwart erklärte: "Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, müssen wir konkret handeln. Der Ausbau der Photovoltaik in Nordrhein-Westfalen ist dafür zentral. Deshalb freue ich mich, dass diese Landesregierung es ermöglicht, dass nunmehr auch das LANUV eine PV-Anlage erhält. Bis 2030 wollen wir die Potenziale aller Bestandsgebäude erschließen. Bei Neubauvorhaben und umfassenden Modernisierungen wird das Land die Nutzung von Photovoltaik und anderen Solaranlagen prüfen und wenn möglich umsetzen."
Der BLB NRW hat die Photovoltaikanlage in Essen aus 158 Einzelmodulen realisiert. Mit dem hier erzeugten Strom können zwölf Haushalte mit je vier Personen versorgt werden. Das LANUV könnte mit der jährlich gewonnenen Energie zum Beispiel die eigenen Elektrofahrzeuge zehn Jahre lang betreiben. Dank einer erhöhten Unterkonstruktion der insgesamt 268 Quadratmeter einnehmenden Solarmodule konnte die bestehende Dachbegrünung erhalten werden.
Der landeseigene Immobilienbetrieb strebt an, die Menge des produzierten Solarstroms jährlich um mindestens eine Million Kilowattstunden zu steigern. "Dieses Ziel werden wir im Jahr 2021 nach aktueller Planung schon deutlich übertreffen", konnte Gabriele Willems vermelden. "Die heute eingeweihte Solaranlage auf dem Dach des LANUV in Essen ist ein wichtiger Baustein zur CO2-Einsparung des Landes. Dass wir die Dachbegrünung erhalten konnten und die neue Anlage darüber hinaus so perfekt zu den Zielen des LANUV passt, freut mich besonders", so Gabriele Willems.
Der Präsident des LANUV, Dr. Thomas Delschen freute sich, dass nach dem Gebäude in Duisburg nun auch der zweite große Standort des LANUV eine Photovoltaik-Anlage erhalten hat. "Wir nehmen mit der Anlage einen weiteren Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität in Betrieb. Bis 2030 wollen wir unseren CO2-Fußabdruck auf Null senken", betonte Delschen. Er erklärte: "Die effiziente Nutzung von Energie und Ressourcen spart nicht nur CO2-Emmissionen, sondern auch bares Geld."
Seine zahlreichen Initiativen und Maßnahmen bündelt das LANUV in einem Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement. Hierzu gehören unter anderem umweltfreundliche Fahrzeuge, eine insektenfreundliche Außengestaltung, ein Pendlerportal zur Bildung von Fahrgemeinschaften oder das Abfallmanagement. Als Modellbehörde für die nachhaltige Verwaltung leistet das LANUV damit auch einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen. Zur Förderung des Austauschs und zur Unterstützung anderer Behörden hat das LANUV das "Netzwerk Nachhaltige Landesverwaltung NRW" eingerichtet. Dieses bietet für alle interessierten Behörden unter anderem Workshops und Vorträge beispielsweise zur Gestaltung naturnaher Liegenschaften.
Potenziale zur Nutzung der Sonnenenergie hat das LANUV im Rahmen einer Studie für den Strom- und Wärmesektor in NRW ermittelt. Die Untersuchung aus 2018 zeigt, dass - bei einer Ausschöpfung aller geeigneten Dachflächen - Photovoltaik mit einem jährlichen Stromertrag von etwa 68 Terawattstunden zur Stromversorgung Nordrhein-Westfalens beitragen könnte. Damit ließe sich mehr als das Doppelte des Stromverbrauchs der privaten Haushalte in NRW abdecken.
Die Frage, ob ein Dach für eine Photovoltaik-Anlage geeignet ist, beantwortet das Solarkataster im Energieatlas NRW. Dort können für jedes Dach in NRW die verschiedenen Möglichkeiten der Photovoltaik ermittelt werden. Die Online-Anwendung beantwortet Fragen der Wirtschaftlichkeit, der CO2-Einsparung oder der Einbindung eines Stromspeichers. Die Datenbasis hinter dem Ertragsrechner des Solarkatasters wird monatlich nach den aktuellen Marktdaten aktualisiert. Das Solarkataster bietet auch Planungstools für Photovoltaik auf Freiflächen oder Solarthermie auf Dachflächen an.
Quelle: BLB - Bau- u. Liegenschaftsbetrieb NRW (ots)