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Grüne fordern sofortiges Verbot von Mikroplastik in Kosmetika

Archivmeldung vom 29.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Mikroplastik aus Peeling-Produkten (li.) und gemahlenes Karnaubawachs (re.) haben ähnliche Eigenscha
Quelle: Fraunhofer UMSICHT (idw)
Mikroplastik aus Peeling-Produkten (li.) und gemahlenes Karnaubawachs (re.) haben ähnliche Eigenscha Quelle: Fraunhofer UMSICHT (idw)

Die Grünen fordern ein sofortiges Verbot von Mikroplastik in Kosmetika, Reinigungs- und Waschmitteln. Trotz der freiwilligen Selbstverpflichtung der Industrie, bei der Herstellung von Pflegeprodukten auf die winzigen Plastikteile zu verzichten, sind die Partikel weiterhin in Kosmetik enthalten, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag hervorgeht und über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

2013 hatten die Hersteller von Kosmetika in einer freiwilligen Selbstverpflichtung erklärt, künftig auf Mikroplastik in ihren Produkten zu verzichten. Kontrolliert wird dieser Vorgang nicht: Nach eigenen Angaben hat die Bundesregierung selbst keine Daten erhoben, inwieweit die Hersteller ihrer Selbstverpflichtung nachgekommen sind.

Auch hat sie aktuell keine Erkenntnisse darüber, welche Produkte auf dem Markt überhaupt Mikroplastik in die Umwelt freisetzen können. Die Bundesregierung beruft sich auf Zahlen des Europäischen Kosmetikverbandes. Demnach habe sich die eingesetzte Mikroplastikmenge zwischen 2012 und 2015 um 70 Prozent reduziert.

"Mikroplastik hat in Kosmetik nichts zu suchen", sagte Nicole Maisch, Grünen-Sprecherin für Verbraucherpolitik, den Zeitungen. "Die Bundesregierung muss endlich aktiv werden. Statt auf unwirksame Selbstverpflichtungen zu bauen, brauchen wir ein vollständiges Verbot von Mikroplastik in Kosmetika."

Der umweltpolitische Sprecher der Grünen, Peter Maiwald, sieht die Selbstverpflichtung gescheitert. "Die Bundesregierung selbst kontrolliert den Stand des freiwilligen Ausstiegs nicht, sondern verlässt sich ausschließlich auf die Aussagen der Industrie", kritisierte er. Mikroplastik kann von Kläranlagen nicht vollständig herausgefiltert werden, die Partikel landen in Flüssen und Meeren.

Sie werden von Muscheln oder Fischen als Nahrung aufgenommen, auch heften sich Schadstoffe an die Partikel. Ob und wie sie dem Menschen schaden können, ist noch weitgehend unerforscht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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