Blockupy-Aktivist zu Krawallen in Frankfurt am Main: "Wir distanzieren uns nicht von sozialem Widerstand"
Archivmeldung vom 20.03.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Organisatoren der Blockupy-Proteste in Frankfurt am Main distanzieren sich nicht von den Randalen, die am Mittwoch die Proteste zur Eröffnungsfeier der Europäischen Zentralbank begleiteten. "Mir haben nicht alle Aktionen gefallen, aber wir distanzieren uns nicht von sozialem Widerstand", machte Martin Schmalzbauer, Aktivist des Blockupy Bündnisses und der Interventionistischen Linken, in einem Interview der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe) deutlich.
"Wir brauchen dringend mehr soziale Unruhe", so der Aktivist. Wenn "andere gegen diese unerträglichen Verhältnisse mit Aktionen aufstehen, die wir selber nicht machen würden", wolle man dies nicht verurteilen. Sichtbar geworden sei in Frankfurt "vielfältiger, transnationaler Widerstand gegen die fatale Verarmungspolitik der Troika", deren Mitglied die EZB neben dem Internationalen Währungsfonds und der EU-Kommission ist. Schmalzbauer kritisierte dagegen die Polizeigewalt am Mittwoch, durch die "real Menschen zu Schaden" gekommen seien.
Nach drei Jahren Blockupy zog Schmalzbauer zudem eine positive Bilanz. "Wir wollten den starken Widerstand in anderen europäischen Ländern auch in Deutschland sichtbar machen. Und wir wollten nicht nur Solidarität bekunden, sondern gemeinsame Kämpfe entwickeln. Damit sind wir vorangekommen", sagte der 33-Jährige im "nd"-Gespräch weiter.
Quelle: neues deutschland (ots)