Kiesewetter drängt auf Vorgehen gegen hybride Bedrohung
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter hat ein särkeres Vorgehen gegen hybride Bedrohungen gefordert. "Mir persönlich bleiben etwa die Dringlichkeit und die konkreten Befugnisse im Bereich offensiver Cyberoperation, Abschreckung oder dem Abdrängen der Schattenflotte zu unklar", sagte Kiesewetter der "wochentaz" mit Blick auf den Koalitionsvertrag.
Es brauche für eine Gesamtverteidigung auch ausreichend Personal, "das
nur durch einen Gesellschaftsdienst entsteht", ebenso eine Priorisierung
der Ressourcen. "Deshalb muss klar geregelt sein, dass eine Resilienz
und operative Fähigkeiten gegen hybride Bedrohungen und Angriffe
wichtiger ist als manche Klientelprojekte." Es bleibe abzuwarten, wie
konkret die Pläne in diesem Bereich umgesetzt würden und vor allem wann,
so Kiesewetter.
Auch dem Grünen-Innenpolitiker Konstantin von
Notz gehen die geplanten Maßnahmen gegen hybride Bedrohungen nicht weit
genug. "Insgesamt wird dieser Koalitionsvertrag den sehr ernsten
sicherheitspolitischen Herausforderungen, mit denen wir uns weiterhin
konfrontiert sehen, nicht ansatzweise gerecht", sagte von Notz der
Zeitung. "Eine kohärente, moderne Sicherheitspolitik, die neue
Bedrohungsszenarien mitdenkt und alle Akteure einbezieht, wird noch
immer nicht verfolgt. Das ist bitter."
Von Notz ist aktuell noch
Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums im Bundestag,
Kiesewetter sein Stellvertreter. Das Gremium kontrolliert die Arbeit der
Nachrichtendienste und wird von den Diensten über aktuelle Vorgänge und
Gefahren vertraulich informiert.
Im Koalitionsvertrag von Union
und SPD kündigen diese einen "Kampf gegen hybride Bedrohung" an, etwa
mit einer Stärkung des Bundeskriminalamts, um Spionage und Sabotage
einzudämmen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
soll zur Zentralstelle für Cybersicherheit, der Zivilschutz gestärkt,
eine Drohnenabwehr eingeführt werden. Auch soll das schon länger
diskutierte Gesetz zum Schutz der Kritischen Infrastruktur verabschiedet
werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur