Berlins Justizsenatorin fordert strengeres Gewaltschutzgesetz
Archivmeldung vom 30.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNachdem in Berlin erneut eine Frau offenbar von ihrem Ex-Mann getötet worden ist, fordert Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) strengere Schutzmaßnahmen. "Femizide müssen aufhören", sagte die Politikerin dem "Tagesspiegel" am Freitag.
"Spitzt sich häusliche Gewalt zu, muss der Staat stärker eingreifen
können, als bislang möglich ist. Angeordnete Kontakt- und
Annäherungsverbote wirken zu häufig nicht. Deshalb sollten wir
elektronische Fußfesseln einsetzen können. Hält der aggressive
Ex-Partner den vorgegebenen Abstand nicht ein, werden die Frauen so
durch ein Signal gewarnt."
Die Senatorin appellierte an
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP), das Gewaltschutzgesetz
entsprechend zu novellieren. Hessen startete dazu eine
Bundesratsinitiative. "So erhielte das Opfer den weitestgehenden
Schutz", sagte Badenberg, "denn es wird durch ein Signal über die
Annäherung gewarnt und kann sich selbst in Sicherheit bringen - also
auch dann, wenn die Polizei nicht rechtzeitig vor Ort sein konnte."
In
der Nacht zu Donnerstag wurde eine 36-Jährige mutmaßlich von ihrem
Ex-Mann getötet; der 50-Jährige sitzt nun in Untersuchungshaft. Nach
vorläufigen Erkenntnissen lauerte der Verdächtige der Frau vor ihrem
Wohnhaus auf, obwohl sie nach Episoden häuslicher Gewalt eine
gerichtliche Gewaltschutzverfügung samt Näherungsverbot gegen ihren Ex
erwirkt hatte. Der Mann durfte seine frühere Frau auch nicht ansprechen.
Sie
starb noch in der Tatnacht durch die vielen Stichwunden, auch eine
Not-OP in der nahen Charité rettete sie nicht. Der Staatsanwaltschaft
zufolge handelt es sich offenbar um einen "klassischen Femizid", der
Täter habe die Frau "zur Wiederherstellung der Ehre" getötet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur