SoVD: Große Koalition plant drastische Rentenkürzung
Archivmeldung vom 01.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZu Vorabberichten über den Rentenbericht erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer: Medienberichten zufolge will die Große Koalition den Rentnern auf ahre hinaus Nullrunden verordnen. Die geplante Einführung des Nachholfaktors führt dazu, dass Rentner voraussichtlich bis zum Jahr 2016 auf Rentenerhöhungen verzichten müssen. Seit der ersten Renten-Nullrunde 2004 wären dies zwölf Nullrunden in Folge.
Das bedeutet einen dramatischen Kaufkraftverlust für die 20
Millionen Rentner und Rentnerinnen. Bei einer Inflationsrate von zwei
Prozent jährlich macht dies bis 2016 einen Kaufkraftverlust von 20
Prozent aus. Das ist eine drastische Rentenkürzung.
Wenn es auf Jahre hinaus keine Rentenerhöhung gibt, werden sich viele
Rentnerinnen und Rentner stark einschränken müssen. Bei allen, die
nur eine kleine Rente haben, reicht das Geld schon heute kaum bis zum
Monatsende.
Der SoVD hält den Nachholfaktor für verfassungsrechtlich
bedenklich, weil damit die Eigentumsgarantie des Grundgesetzes
verletzt wird. Nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts ist
Art. 14 des Grundgesetzes verletzt, wenn Rentenanpassungen trotz
steigender Löhne dauerhaft unter der Inflationsrate liegen.
Dauer-Nullrunden bis zum Jahr 2016 werden wir nicht hinnehmen.
Die Einführung des Nachholfaktors muss verhindert werden.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden
Quelle: Pressemitteilung SoVD-Bundesverband