Sachsens Ministerpräsident schließt Oster-Urlaub aus
Archivmeldung vom 15.02.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttSachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat Oster-Urlaub in Deutschland und Restaurant-Besuche in den Osterferien ausgeschlossen. "Ich bin dafür, Wahrheiten auszusprechen. Osterurlaub in Deutschland kann es dieses Jahr leider nicht geben", sagte Kretschmer der "Bild am Sonntag".
Kretschmer weiter: "Zu große Mobilität etwa durch Reiseverkehr und Tourismus bereits im April ist Gift. Wir würden alles zerstören, was wir seit Mitte Dezember erreicht haben. Eine Rückkehr zur Normalität wie im Herbst führt dann auch zu einer Explosion der Infektionszahlen wie im November und Dezember. Die Folge wäre ein harter Lockdown im Frühjahr. Das müssen wir unbedingt vermeiden."
Lockerungen müssten vorsichtig und Schritt für Schritt erfolgen, so der CDU-Politiker.
"Gaststätten und Hotels werden in Sachsen auch über Ostern geschlossen sein müssen. Auch der Spielbetrieb in Opernhäusern und Theatern kann frühestens erst nach Ostern wieder aufgenommen werden." Die Erfahrung der vergangenen Monate zeige: "Kleinste Veränderungen im Verhalten der Bevölkerung, beispielsweise eine höhere Mobilität und mehr Kontakte, führen sofort zu höheren Infektionszahlen." Zugleich verteidigte Kretschmer die Grenzschließungen, selbst wenn diese zu kilometerlangen Staus führen sollten: "Für einen wirksamen Schutz müssen wir auch Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. Wir haben in Deutschland mit massiven Maßnahmen und enormen Kosten die Infektionszahlen senken können. Das dürfen wir nicht verspielen. Klar ist: Ohne Negativ-Test darf keiner mehr über die Grenze."
Auf absehbare Zeit dürften nur noch Pendler einreisen, die für die medizinische Versorgung wichtig sind. Harte Kritik übte der sächsische Ministerpräsident an den schleppenden Hilfszahlungen für Unternehmen: "Die Auszahlungen kommen einfach zu spät. Wenn kleine Unternehmen zwei Monate auf ihr Geld warten müssen ist, das nicht okay. Das ist ein Desaster, da liegen die Nerven blank. Manche Friseure und Einzelhändler haben einfach kein Geld mehr auf dem Konto. Bei den Firmen, die im Dezember geschlossen wurden, geht es ums blanke Überleben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur