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Grüner Finanzexperte Gerhard Schick verlässt den Bundestag, um Bürgerbewegung zu gründen

Archivmeldung vom 12.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
DIE ZEIT 38/18. Bild: "obs/DIE ZEIT"
DIE ZEIT 38/18. Bild: "obs/DIE ZEIT"

Einer der prominentesten Köpfe der Grünen im Bundestag verlässt das Parlament, um eine Bürgerbewegung zu gründen. Wie die Wochenzeitung DIE ZEIT berichtet, wird der grüne Finanzpolitiker Gerhard Schick zum Jahreswechsel sein Abgeordnetenmandat niederlegen. "Ich gründe zusammen mit anderen die ,Bürgerbewegung Finanzwende'. Und das braucht meine ganze Kraft, das geht nicht nebenher", sagt Schick im Interview mit der ZEIT. Die neue Bewegung sei "überparteilich und unabhängig", so der Grünen-Politiker. "Da wäre es nicht gut, wenn ich als Vorstand gleichzeitig einer Bundestagsfraktion angehöre.

"Wir gründen die ,Bürgerbewegung Finanzwende' ganz bewusst zum zehnten Jahrestag des Lehman-Crashs", sagt Schick. "Im Gründungsprozess unserer Bürgerbewegung ist mir klar geworden, wie sehr die Kritik an den Finanzmärkten wirklich alle Teile unserer Gesellschaft durchzieht. Gerade auch viele Konservative sind total irritiert. Zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise sind die entscheidenden Reformen ausgeblieben. Und die Empörung darüber ist in der Gesellschaft weit verbreitet. Diesen Bürgern wollen wir eine Stimme geben."

Aufsichtsratschef der Nichtregierungsorganisation (NGO) wird laut Schick der frühere Finanzmanager Udo Philipp sein. Ebenfalls dabei sei der ehemalige Chef der Monopolkomission, Martin Hellwig. Schick weiter: "Dazu kommen der DGB, Unternehmer, Verbraucheranwälte und weitere Wissenschaftler. Aus allen politischen Parteien, außer der AfD, sind Gründungsmitglieder dabei."

Der Finanzpolitiker sagt: "Um Veränderungsdruck aufzubauen, braucht es mehr als Debatten im Parlament. Bürgerinnen und Bürger müssen Teil dieser Diskussion werden können. Dann können wir zeigen, dass es nicht nur einzelne Experten sind, die sich andere Regeln an den Finanzmärkten wünschen, sondern sehr viele Menschen. Eben eine Bürgerbewegung."

Nach Informationen der ZEIT erfolgt die Anschubfinanzierung der "Bürgerbewegung Finanzwende" durch mehrere Stiftungen: Die Schöpflin Stiftung, die Stiftung Finanzwende, die Hans-Böckler-Stiftung und die European Climate Foundation. Langfristig sollen Mitgliedsbeiträge und Einzelspenden die NGO tragen.

Quelle: DIE ZEIT (ots)

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