Steinmeier mahnt zu Engagement für Homosexuellen-Rechte
Archivmeldung vom 04.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttBundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu Engagement für die Rechte von Homosexuellen aufgerufen. "Wir können uns nicht zufrieden zurücklehnen, wenn homophobe Beleidigungen heute wie selbstverständlich auf dem Schulhof zu hören sind", sagte Steinmeier am Sonntag laut vorab verbreitetem Redetext bei einer Veranstaltung in Berlin. "Wenn wir mit trauriger Regelmäßigkeit engagierte Menschen aus anderen Ländern auszeichnen müssen, die für ihr Ringen um elementare Menschen- und Bürgerrechte Leib und Leben riskieren."
Jeder wisse, dass es noch einiges zu tun gebe. Beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen entschuldigte sich der Bundespräsident für das schwere Leid, welches der deutsche Staat Homosexuellen auch nach der NS-Zeit zugefügt habe. "Ihr Land hat Sie zu lange warten lassen. Wir sind spät dran. Was gegenüber anderen gesagt wurde, ist Ihnen bisher versagt geblieben", so Steinmeier. "Deshalb bitte ich heute um Vergebung - für all das geschehene Leid und Unrecht, und für das lange Schweigen, das darauf folgte." Die sexuelle Orientierung und die sexuelle Identität von allen Schwulen, Lesben und Bisexuellen sowie von allen Queers, Trans- und Intersexuellen stehe selbstverständlich unter dem Schutz des Staates. "Auch Ihre Würde ist so selbstverständlich unantastbar, wie sie es schon ganz am Anfang hätte sein sollen", sagte der Bundespräsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur