Zeitung: Lafontaine kehrt an Linken-Spitze zurück
Archivmeldung vom 10.05.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOskar Lafontaine soll einem Zeitungsbericht zufolge an die Spitze der Linkspartei zurückkehren, wenn seine Partei auch in Nordrhein-Westfalen den Sprung in das Landesparlament verpassen sollte. Dies berichtet die "Bild-Zeitung". Nachdem die Partei am vergangenen Sonntag bereits aus dem Landtag in Schleswig-Holstein geflogen ist, droht nun auch bei der Landtagswahl in NRW am Wochenende ein Debakel.
Nach Informationen der Zeitung will Lafontaine im Falle einer Wahlniederlage der Linkspartei dem Parteivorstand bereits am kommenden Montag sein bundespolitisches Comeback anbieten. Ein Parteimitglied sagte dem Blatt: "Nur Oskar kann die Linke wieder in den Bundestag bringen." Bereits in den vergangenen Monaten war in der Linkspartei immer wieder der Ruf nach einem Comeback Lafontaines als Parteichef laut geworden.
Linke gegen Rückkehr von Lafontaine an Parteispitze
In der Linkspartei wächst die Kritik an einer möglichen Rückkehr von Oskar Lafontaine an die Parteispitze. "Ich würde gerne zwei junge Leute an der Parteispitze sehen. Und ich hätte gerne einen Gesamtvorstand, der gut miteinander arbeitet", sagte Katharina Schwabedissen, Spitzenkandidatin der Linken in Nordrhein-Westfalen, der "Süddeutschen Zeitung".
Lafontaine, der den Parteivorsitz 2010 aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hatte, ist 68 Jahre alt. Er will sich erst nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen zu einer möglichen erneuten Kandidatur äußern. Die Partei leidet unter sinkenden Zustimmungswerten und muss nach Schleswig-Holstein auch in Nordrhein-Westfahlen das Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde fürchten. "Die Lösung in dieser verfahrenen Lage wäre, dass Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht zusammen kandidieren", sagte der Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich, einer der führenden Reformer.
Auf dem Parteitag der Linken Anfang Juni in Göttingen soll ein neuer Vorstand gewählt werden. Für einen der beiden Vorsitzenden-Posten hat bisher nur der frühere Bundesgeschäftsführer Bartsch seine Kandidatur erklärt, der dem Reformlager zugerechnet wird. Wagenknecht, eine Exponentin des linken Flügels, hat eine Kandidatur als Parteivorsitzende bisher abgelehnt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur