Verkehrsminister wirbt für Beibehaltung des Deutschlandtickets
Bundesverkehrs- und Justizminister Volker Wissing (parteilos) hat sich für den Erhalt des Deutschlandtickets ausgesprochen. Er rate davon ab, den Bürgern "dieses Ticket wieder wegzunehmen", sagte er dem "Spiegel".
Das Ticket werde von rund 13 Millionen Fahrgästen genutzt und habe viele
Vorteile. "Der ÖPNV ist attraktiver geworden. Er war noch nie so stark
im Fokus wie unter meiner Verantwortung als Bundesverkehrsminister", so
Wissing. Das Ticket repräsentiere für ihn die Art, wie er sich Politik
wünsche: Dass man von den Bürgern nicht einfach verlange, ihre
Lebensgewohnheiten zu ändern, "sondern ihnen ein Angebot machen, mit dem
sie das auch tun können".
Angesprochen darauf, dass viele
Fahrgäste den desolaten Zustand der Bahn mit seinem Namen verbinden
werden, entgegnete der Minister: "Ich habe das oft mit Operationen
verglichen. Wenn Sie einen so kranken Organismus haben wie das
Schienennetz, können sie nicht erwarten, dass der Patient sich auf den
Tag der Operation freut."
Am Dienstag hatte der bayerische
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Finanzierung des
Deutschlandtickets infrage gestellt und gefordert, die Länder von der
Finanzierung auszunehmen. Laut Bundesverkehrsministerium sei die
Finanzierung des Tickets für 2025 allerdings gesichert.
Volker
Wissing war als einziger Minister der FDP-Fraktion nach dem Rauswurf von
Parteichef Lindner im Amt geblieben und deshalb aus der Partei
ausgetreten. Das bundesweit gültige Nahverkehrsticket war ein
Prestige-Projekt der gescheiterten Ampelregierung und wird aktuell von
knapp 13 Millionen Fahrgästen in Anspruch genommen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur