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NRW gibt Corona-Hotspot-Studie in Auftrag

Archivmeldung vom 19.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Nach dem Corona-Massenausbruch mit mehr als 650 Neuinfizierten in einem Schlachtbetrieb im Landkreis Gütersloh hat Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) eine eingehende Ursachenerforschung angekündigt.

Sein Ministerium werde eine wissenschaftliche Studie in Auftrag geben, die dem Ausbruchsgeschehen "epidemiologisch auf den Grund" gehe, sagte Laumann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Wir müssen untersuchen, wie die Corona-Ausbrüche in der Fleischindustrie entstehen." Thomas Voshaar, der als Lungenexperte und Chefarzt am Bethanien-Krankenhaus Moers tätig ist, hält ein eingehende Studie für unbedingt nötig.

"Wir müssen diesen breiten, fetten Hotspot genau untersuchen. Es handelt sich um eine Anordnung wie unter Idealbedingungen", sagte Voshaar, der auch Mitglied der Expertenkommission von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist. "Die Chance, unser Wissen über das Coronavirus in vielerlei Hinsicht erheblich zu erweitern, sollten wir nicht ungenutzt lassen", sagte Voshaar der FAZ. Im Fall Tönnies gebe es nun nicht nur die Möglichkeit, genau zu erforschen, wo die Masseninfektion stattgefunden hat. Aus seiner Sicht noch wichtiger sei, den Krankheitsverlauf der Infizierten genau zu verfolgen, um herauszufinden, wie viele positiv auf Sars-CoV-2 Getestete ernstlich krank werden. Es gebe Hinweise, dass das bei einem immer geringeren Teil der Infizierten der Fall sei. "Warum das so ist, verstehen wir im Moment noch nicht so richtig, es könnte aber damit erklärbar sein, dass das Virus sich mittlerweile abgeschwächt hat." Zudem biete der Fall Tönnies die Chance, zu erforschen, wie viele der Infizierten Antikörper bilden oder wie viele keine bilden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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