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Steuerschätzer: Entlastungspaket aus Mehreinnahmen finanzierbar

Archivmeldung vom 02.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Steuern: Gelder die per Zwang gezahlt werden müßen und die verwendet werden können, wie immer es einer Gruppe von Politikern gefällt (Symbolbild)
Steuern: Gelder die per Zwang gezahlt werden müßen und die verwendet werden können, wie immer es einer Gruppe von Politikern gefällt (Symbolbild)

Bild: Charles Krüger (www.charleskrueger.de) / Eigenes Werk

Die Ampel-Koalition kann nach Einschätzung führender Steuerschätzer das dritte Entlastungspaket vor allem mit zusätzlichen Steuereinnahmen finanzieren. Der Bund habe von Januar bis Juli 16 Prozent mehr Steuern als im Vorjahr eingenommen und liege damit um sechs Prozentpunkte höher als bisher erwartet, sagte Nils Boysen-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft der "Rheinischen Post".

Allein an Umsatzsteuer seien im ersten Halbjahr wegen der hohen Inflation bereits 29 Milliarden Euro mehr an den Fiskus geflossen als im Vorjahr. In der Koalition wird deshalb offenbar mit einem Umsatzsteuer-Plus von fast 60 Milliarden Euro im Gesamtjahr gerechnet, allerdings lasse sich die gute Entwicklung im zweiten Halbjahr nicht einfach fortschreiben, warnte Boysen-Hogrefe.

Auch von den Unternehmen bekommt der Staat derzeit noch hohe Gewinnsteuern: "Die Dynamik ist besonders bei den nachträglich angepassten Vorauszahlungen für das Vorjahr hoch, was dafür spricht, dass Unternehmen ihre Gewinnerwartungen während der Corona-Lockdowns zu weit nach unten korrigiert hatten und daher nachzahlen", sagte Kristina van Deuverden, Steuerschätzerin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, der Zeitung. "Da gleichzeitig die Staatsausgaben im ersten Halbjahr 2022 vor allem aufgrund auslaufender Corona-Hilfen nicht mehr so stark angestiegen sind, kann sich durchaus noch Spielraum für ein drittes Entlastungspaket ergeben", so Max Lay, ihr Kollege vom Münchner Ifo-Institut.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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