Reul sieht Zusammenhang zwischen Cannabis-Freigabe und Bandengewalt
Archivmeldung vom 27.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sieht einen Zusammenhang zwischen der Cannabis-Legalisierung in Deutschland und den jüngsten Aktivitäten niederländischer Drogenbanden hierzulande.
"In den Niederlanden hat es im Drogenmilieu immer schon sehr starke
Gewalt gegeben, bei uns in dem Maße bislang nicht", sagte Reul
"Ippen-Media". Offensichtlich verlagere sich das jetzt, weil ein neuer
Markt erschlossen werden solle. "Diese Gewalt schwappt aus den
Niederlanden nach Deutschland über", sagte Reul. Die Legalisierung von
Cannabis sei eine "Riesenchance" für niederländische Drogenbanden, hier
einen ganz neuen Markt zu erschließen. "Insofern gibt es da einen
Zusammenhang zwischen der Legalisierung und der Gewalt."
In den
vergangenen Wochen hatte es mehrere Sprengstoffanschläge in Köln und
Düsseldorf gegeben, die der niederländischen sogenannten "Mocro-Mafia"
zugeschrieben werden. Der Begriff entstammt dem niederländischen
Slangwort für Marokkaner, viele der Bandenmitglieder haben marokkanische
Wurzeln.
Reul schließt nicht aus, dass es künftig auch zu
gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen niederländischen und
einheimischen Banden kommen könnte: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass
die Niederländer, die hier jetzt die Möglichkeit sehen, viel Geld zu
verdienen, sagen: Wir lassen das jetzt und gehen friedlich wieder
zurück. Auseinandersetzungen zwischen einheimischen und niederländischen
Banden sind durchaus denkbar, aber das ist Spekulation." Klar sei:
Würde es nicht die erhöhte Nachfrage durch die Cannabis-Legalisierung
geben, wäre der Markt für Kriminelle nicht so gewachsen.
Die im
Rahmen des Sicherheitspakets der Bundesregierung ausgeweiteten
Grenzkontrollen würden nur bedingt helfen, potenzielle Straftäter aus
dem Banden-Milieu aufzugreifen, sagte Reul. "Das hilft nur richtig gut,
wenn Menschen mit Haftbefehl gesucht werden. Jemanden, der offiziell
nichts auf dem Kerbholz hat und über den wir keine Informationen haben,
ziehen wir da nicht aus dem Verkehr." Nur in Einzelfällen könne es
Erfolge geben, "aber Grenzkontrollen sind sicher nicht das entscheidende
Mittel", so Reul: "Wir prüfen aber andere Maßnahmen, um hier neue
Möglichkeiten in der Kontrolle zu haben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur