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Berliner Polizeipräsident kritisiert "Besserwisser aus der Politik"

Archivmeldung vom 04.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch hat Politiker aller Parteien für ihr vorschnelles Urteil über den Polizeieinsatz von Rostock hart kritisiert. "Der Einsatz von Heiligendamm hat gerade erst begonnen. Vor der Polizei liegen noch etliche Tage. Wenn die Politik zu diesem Zeitpunkt den Einsatz kritisiert, trägt das nur zur Verunsicherung bei", sagte Glietsch der Stuttgarter Zeitung (Dienstagausgabe).

"Ich rufe die Politiker, die sich jetzt zu Wort melden, ausdrücklich zur Zurückhaltung auf." Glietsch verteidigte den Rostocker Einsatz und sagte: "Zum Konzept der Deeskalation gibt es keine Alternative." Unter Glietschs Führung hatte die Berliner Polizei nach vielen Jahren der Gewalt zum 1. Mai eine Deeskalationsstrategie eingeführt, die in ihren Anfängen auch kritisiert worden war. Es sei nicht hilfreich, wenn sich nach jedem Einsatz bei Krawallen "ein paar Besserwisser aus der Politik zu Wort melden, die die Polizei kritisieren und ihr keine Zeit geben, ihr Einsatzkonzept beizubehalten".

Glietsch sagte weiter, die polizeiliche Lage rund um den Gipfel von Heiligendamm sei sicher die schwierigste und größte, die in Deutschland seit Jahren zu bewältigen sei. Es gebe nicht nur den Gipfel selbst, der eine extrem hohe Sicherheit erfordere, sondern zudem eine Vielzahl von Veranstaltungen. "Ich kann mich zudem nicht erinnern, dass es schon einmal eine so große Anzahl gewaltbereiter Extremisten aus aller Herren Länder gegeben hätte", sagte Glietsch.

Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung

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