Neue Vorwürfe im Haushalts-Streit der Ampel-Koalition
Archivmeldung vom 05.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNachdem Experten aus dem Finanzministerium sowie externe Gutachter der Uni Bielefeld die Haushalts-Einigung der Ampel in Lindners Auftrag durchleuchtet und hart kritisiert haben, gibt es erneut Streit in der Regierungskoalition.
Politiker
von SPD, Grünen und FDP weisen sich gegenseitig die Schuld zu und
erheben schwere Vorwürfe. Haushaltsexperte Achim Post (SPD) sagte der
"Bild" (Montagausgabe): "Unser Staatshaushalt darf kein Sparhaushalt
sein, sondern muss die soziale, innere und äußere Sicherheit sichern und
unverzichtbare Investitionen schaffen. Der Finanzminister ist jetzt am
Zug, die angedachten Maßnahmen zur Schließung der Haushaltslücke
gemeinsam mit der gesamten Bundesregierung zu bewerten." Die SPD erwarte
dazu "konstruktive Lösungsvorschläge, die rechtlich gut tragbar sind".
FDP-Generalsekretär
Bijan Djir-Sarai kritisierte dagegen seine Koalitionspartner scharf:
"Der Schuldenpopulismus von SPD und Grünen wird immer unerträglicher.
Der Respekt vor den Steuerzahlern gebietet jedoch, dass die politisch
Verantwortlichen sorgsam und sparsam mit den zur Verfügung stehenden
Mitteln umgehen. Diesen Respekt lassen SPD und Grüne leider allzu oft
vermissen", sagte er ebenfalls der "Bild".
Die Grünen sehen
hingegen den Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Zug: Es gebe eine
Einigung, getroffen von den Lindner, Scholz und Vizekanzler Robert
Habeck (Grüne) - und damit keinen Grund, neu zu verhandeln. Details
könnten im Parlament angepasst werden, mehr aber auch nicht. Scholz
müsse dafür sorgen, dass die Einigung auch durchgesetzt werde, hieß es
aus Grünen-Parteikreisen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur