Schulleitung der Staatlichen Ballettschule Berlin vorübergehend freigestellt
Archivmeldung vom 17.02.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Schulleiter der Staatlichen Ballettschule Berlin, Prof. Ralf Stabel, und der Leiter des Landesjugendballetts, Prof. Gregor Seyffert, sind nach Informationen von rbb24 Recherche vorübergehend vom Dienst freigestellt. Das bestätigte Bildungsstaatssekretärin Beate Stoffers auf Anfrage.
Nach Informationen der Redaktion rbb24-Recherche reagierte Bildungssenatorin Sandra Scheeres mit diesem Schritt auf Forderungen von Bildungspolitikern der eigenen rot-rot-grünen Koalition. Einzelne Bildungspolitiker der Fraktionen hatten kein Vertrauen mehr, dass Stabel und Seyffert zur Aufklärung von Missständen an der Ballettschule beitragen könnten.
Der rbb hatte Mitte Januar über Vorwürfe aus der Schülerschaft und eines Großteils der Mitarbeiter berichtet, nach denen es zu gravierenden Kindeswohlverletzungen an der Schule gekommen sein soll. Dabei geht es um Überlastung und Erschöpfungszustände von Schülerinnen, daraus resultierenden Verletzungen und Erkrankungen, um sexualisierte Sprache, Beleidigungen, Mobbing und so genanntes Body-Shaming, das in mehreren Fällen zu Essstörungen geführt haben soll. Auch war von einer "Kultur der Angst" die Rede, für die die Schulleitung Verantwortung tragen soll.
Als die Vorwürfe öffentlich wurden, hatte die Senatsverwaltung eine Untersuchungs-Kommission berufen. Bis die Kommission Ergebnisse vorlegt, soll die stellvertretende Schulleiterin Antje Seike die Aufgaben von Ralf Stabel übernehmen.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)