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EU-Kommissar Oettinger kritisiert deutsche Alleingänge in der Energiepolitik

Archivmeldung vom 26.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Günther Oettinger Bild: lpd-bw.de
Günther Oettinger Bild: lpd-bw.de

EU-Kommissar Günter Oettinger hält nichts von der derzeitigen deutschen Energiepolitik, die in der jüngeren Vergangenheit als Reaktion auf den Atomunfall im japanischen Fukushima mehrere alte Kernkraftwerke vom Netz genommen hatte. Dieser Alleingang sei in Europa auf wenig Verständnis gestoßen und etwa von Tschechien als "unfreundlicher Akt" gewertet worden.

In Brüssel werde schon wieder von der "German Angst" gesprochen, erklärte Oettinger beim WDR Europaforum in Berlin. Man müsse sich auch in Deutschland bewusst sein, dass noch auf Jahrzehnte hinaus Kernkraft zum Energiemix in Europa dazugehöre. Nur mit einer europäischen Strategie werde es gelingen, aus der Kernkraft auszusteigen. Kritikwürdig seien auch die hohen Stromkosten in Deutschland, die zu den teuersten in ganz Europa gehörten und zu einem hohen Anteil "politikgeprägt" seien.

Man dürfe in Deutschland nicht die Augen davor verschließen, dass diese Entwicklung in der Konsequenz auch Arbeitsplätze gefährde, denn Unternehmen richteten ihre Standortpolitik auch nach diesen Gesichtspunkten aus. Oettinger warb dafür, dass man die Energiepolitik als Mittel nutze, gerade auch im Mittelmeerraum eine neue Partnerschaft auch mit den Staaten Nordafrikas zu begründen. Europa müsse acht geben, dass man in den dortigen jungen Demokratien nicht ins Hintertreffen zu geraten, "damit nicht der Islamismus oder China dort beherrschend sind".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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