Gabriel: Grüne haben zu wenig für die Umwelt getan
Archivmeldung vom 04.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat den Grünen vorgeworfen, mit ihrer Forderung nach einem radikalen Klimawandel von den eigenen Fehlern abzulenken. Damit würden sie zugeben, "dass sie in der Vergangenheit zu wenig für die Umwelt getan haben", sagte Gabriel der Chemnitzer "Freien Presse".
So zu tun, als wären die Grünen in ihrer Regierungszeit heldenhaft
gewesen und jetzt passiere gar nichts, sei "unehrlich und entspreche
nicht der Realität". Rot-Grün habe beim Emissionshandel eine
Minderung von gerade einmal zwei Millionen Tonnen CO2 vorgesehen.
"Wir haben das inzwischen auf 48 Millionen Tonnen angehoben", betonte
der SPD-Politiker. Zugleich wertete er es als ein positives Zeichen,
dass sich in Köln die Realisten durchgesetzt hätten und nicht
mehrheitlich die Forderung erhoben worden sei, vollkommen auf Kohle
bei der Energieerzeugung zu verzichten. Nachdrücklich verteidigte
Gabriel den Bau von neuen Kohlekraftwerken mit deutlich weniger
CO2-Ausstoß. Wer Kernenergie nicht wolle, der müsse auf Kohle
zurückgreifen.
Nach Einschätzung Gabriels werden die Beschlüsse des Kölner
Parteitags den Klimaschutz nicht sonderlich voranbringen. Es handele
sich wohl eher um "grünen Scheinradikalismus". Der
Bundesumweltminister äußerte starke Zweifel, ob sich mit City-Maut
und Tempo 130 auf Autobahnen ein radikaler Klimawandel einleiten
lasse. "In Köln hat der Scheinriese Turtur aus der Augsburger
Puppenkiste fröhliche Urstände gefeiert: Je näher man ihm kommt,
desto kleiner wird er", meinte Gabriel. Claudia Roth und Reinhard
Bütikofer hätten sich offenbar diese Figur zum Vorbild genommen.
Quelle: Pressemitteilung Freie Presse (Chemnitz)