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Kölner OB Reker mahnt Erdogan zur Mäßigung

Archivmeldung vom 27.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Henriette Reker (2015)
Henriette Reker (2015)

Foto: Superbass
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zur Mäßigung aufgerufen, wenn er am kommenden Samstag an der Eröffnung der Ditib-Zentralmoschee in ihrer Stadt teilnimmt. "Ich hoffe, dass er nicht weiter spaltet, sondern dass er sich diplomatisch verhält", sagte Reker der "Welt". Sie habe sich "nicht danach gesehnt, dass er in dieser schwierigen politischen Situation nach Köln kommt".

Köln sei mit der Türkei besonders verbunden. Erdogan habe als Istanbuler Oberbürgermeister einst die Partnerschaft mit der Domstadt begründet. "Aber die Zeiten haben sich geändert. Köln wird Herrn Erdogan aushalten, und Herr Erdogan wird auch Köln aushalten müssen", so Reker. Kritisch äußerte sich die parteilose Politikerin über das Verhalten des Ditib-Moscheeverbandes. "Die Ditib wird sich nach diesem Besuch in einer anderen Diskussionsgrundlage wiederfinden." Die Ditib habe immer Wert darauf gelegt, auch Vermittler für den Islam und eine Begegnungsstätte sein zu wollen. "Jetzt kommt der türkische Staatspräsident, und damit ist sie erkennbar verlängerter Arm der türkischen Regierung", so Reker. Der wirkliche Dialog sei sparsamer geworden. Sie habe ein "sehr dialogbetontes, freundliches Verhältnis zu den Vorsitzenden auch in schwierigen Situationen" gehabt.

"Trotzdem ist eine gewisse Reserviertheit entstanden. Das war früher anders." Reker hat ihre Teilnahme an der Moscheeeröffnung am kommenden Samstag abgesagt, weil nach wie vor nicht klar ist, ob sie ein Grußwort entrichten darf. "Ich hielt es für eine Selbstverständlichkeit, anlässlich der Eröffnung auch zu sprechen. Weil ich den Kölnerinnen und Kölnern muslimischen Glaubens zeigen wollte, dass sie ein wichtiger Teil der Stadtgesellschaft sind." Es fehle hier jedoch der notwendige Respekt vor dem höchsten Amt, das die Kölner zu vergeben hätten. "Ich habe daher abgesagt." Sie habe in den vergangenen Wochen immer wieder ihre Dialogberei tschaft gegenüber Ditib signalisiert und "geduldig eine angemessene Einladung erwartet", so Kölns Oberbürgermeisterin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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