Union bezeichnet Intervention von Scholz als "einmaligen Vorgang"
Archivmeldung vom 07.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Unionsfraktion hat die Intervention von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Haushaltsstreit der Ampel als einmaligen Vorgang bezeichnet und die FDP zum Austritt aus der Koalition aufgefordert.
"Ein Bundeskanzler, der seinem Finanzminister in der Öffentlichkeit
derart seine Kompetenzen abspricht und wie einen Schulbuben behandelt,
ist ein einmaliger Vorgang", sagte der haushaltspolitische Sprecher der
Unionsfraktion, Christian Haase, der "Rheinischen Post" (Donnerstag).
"Das zeigt einmal mehr die Zerrissenheit dieser Koalition und
verdeutlicht, dass ein Bundeskanzler an der Spitze unseres Landes steht,
der nichts aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum
Nachtragshaushalt 2021 gelernt hat und sich weiterhin geflissentlich
über das Verfassungsrecht stellen möchte", sagte Haase. "Es ist jetzt an
der Zeit, dass sich die FDP ehrlich macht und aus dieser vermeintlichen
Zukunftskoalition, die zu einer Abbruchkolonne für unser Land mutiert
ist, austritt", forderte er.
Scholz hatte am Dienstag das
Vorgehen von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) indirekt
kritisiert, der ein neues Gutachten so interpretiert hatte, dass fünf
Milliarden Euro im geplanten Haushalt fehlen. In der
Bundespressekonferenz am Mittwoch hatten die Regierungssprecher sich
alle Mühe gegeben, den Schaden zu begrenzen. Das Bundesfinanzministerium
wollte die Äußerungen des Kanzlers nicht kommentieren, die
stellvertretende Regierungssprecherin wollte nicht bestätigen, dass
Scholz überhaupt den Finanzminister gemeint habe, als dieser in einem
Interview sagte: "Es bleibt ein Mysterium, wie das eigentlich klare
Votum des juristischen Gutachtens vorübergehend grundfalsch aufgefasst
werden konnte."
Quelle: dts Nachrichtenagentur