Wegner hält Söders Absage an Koalition mit Grünen für falsch
Archivmeldung vom 16.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićBerlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hält den Vorstoß von CSU-Chef Markus Söder, Koalitionen mit den Grünen auszuschließen, für einen Fehler.
"Wir sollten im Bereich der demokratischen Mitte nichts ausschließen",
sagte Wegner der "Welt". In Thüringen und Sachsen seien inzwischen sogar
Koalitionen ohne das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nicht mehr
möglich. "Eine Partei aus dem Spiel zu nehmen, die mir im Zweifel lieber
ist als das BSW, halte ich nicht nur für risikoreich, sondern auch
taktisch und strategisch für falsch."
Erneut sprach Wegner sich
zudem für eine Reform der Schuldenbremse für investive Ausgaben aus. In
Deutschland werde seit Jahrzehnten viel zu wenig investiert, sagte
Wegner. "Wir fahren unsere Infrastruktur seit Jahren auf Verschleiß.
Allein in Berlin sind 70 bis 75 Prozent der Brücken in einem schlechten
oder in sehr schlechtem Zustand. Kein Landeshaushalt kann solche
Investitionen stemmen." Das Gleiche gelte für Investitionen in
Digitalisierung, Klimaschutz und andere Zukunftsaufgaben. "Wir müssen
diese Zukunftsinvestitionen jetzt tätigen. Je länger wir warten, desto
teurer wird es für nachfolgende Generationen."
Bei der
Schuldenbremse habe er zwar eine andere Sichtweise als CDU-Parteichef
Friedrich Merz, er habe aber "nie eine freundliche Gegnerschaft zu
Friedrich Merz empfunden -im Gegenteil." Merz sei ein guter Partei- und
Fraktionsvorsitzender. "Und jetzt arbeiten wir gemeinsam daran, die
Scholz-Regierung abzulösen, und dafür, dass Friedrich Merz Kanzler
wird."
Quelle: dts Nachrichtenagentur