Altbundespräsident Roman Herzog gestorben
Archivmeldung vom 10.01.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAltbundespräsident Roman Herzog ist tot. Das teilte das Bundespräsidialamt am Dienstag mit. Er starb im Alter von 82 Jahren.
"Die Nachricht vom Tod Roman Herzogs erfüllt mich mit tiefer Trauer. Er war eine markante Persönlichkeit, die das Selbstverständnis Deutschlands und das Miteinander in unserer Gesellschaft geprägt und gestaltet hat", schreibt Bundespräsident Joachim Gauck in einem Kondolenzschreiben an Alexandra Freifrau von Berlichingen, der Ehefrau Herzogs. "Als Minister, als Präsident des Bundesverfassungsgerichts und als Bundespräsident waren ihm die Bürger- und Freiheitsrechte niemals nur abstrakte Begriffe. Als Vorsitzender des Europäischen Grundrechte-Konvents hatte er maßgeblich Anteil an der Europäischen Einigung."
Der CDU-Politiker Herzog war von 1994 bis 1999 der siebte Bundespräsident Deutschlands. Zuvor war er von 1978 bis 1980 Kultus-, von 1980 bis 1983 Innenminister des Landes Baden-Württemberg und von 1983 bis 1994 Richter am Bundesverfassungsgericht.
Merkel würdigt Herzogs Verdienste
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat anlässlich des Todes von Altbundespräsident Roman Herzog dessen Verdienste für Deutschland gewürdigt. "Mit Roman Herzog verlieren wir Deutsche nicht nur einen hochbeliebten Altbundespräsidenten, sondern einen Patrioten, der unserem Land in vielfacher Weise gedient hat: als einer der anerkanntesten Staatsrechtler und Interpreten unseres Grundgesetzes, als Landesminister, Präsident des Bundesverfassungsgerichts und schließlich von 1994 bis 1999 als siebter Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland", sagte Merkel am Dienstag. "Roman Herzog hat sich um unser Land verdient gemacht. Seine unverwechselbare kluge Stimme und seine Fähigkeit, Probleme offen zu benennen und dabei Mut zu machen, wird mir und wird uns allen fehlen."
Auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) würdigte Herzogs Verdienste. "Roman Herzog hat unserem Land viele Jahrzehnte an herausragenden Stellen und in ganz vielfältiger Weise gedient. Sein öffentliches und politisches Leben und sein juristisches und wissenschaftliches Wirken waren von Beginn an untrennbar miteinander verknüpft", sagte Steinmeier am Dienstag.
Quelle: dts Nachrichtenagentur