Kassen machen Kompromissvorschlag zur Pflegeausbildung
Archivmeldung vom 31.12.2016
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Freigeschaltet durch André OttDer Spitzenverband der Krankenkassen hat einen Kompromissvorschlag vorgelegt, um den anhaltenden Streit in der großen Koalition über die Reform der Pflegeausbildung zu beenden. Der Vorstand des Kassen-Spitzenverbandes, Gernot Kiefer, kritisierte in der "Berliner Zeitung", der Konflikt habe inzwischen Züge eines Glaubenskriegs angenommen. "Fakt ist doch, dass wir gar nicht wissen, welche Ausbildungsform die bessere ist", sagte er.
"Wir sollten daher den Test in der Wirklichkeit machen und eine Zeit lang mehrere Ausbildungswege zulassen." Der Weg, der für die Auszubildenden und die Pflegeeinrichtungen geeigneter sei, werde sich am Ende durchsetzen. "Mit diesem Vorschlag könnte man in der Sache etwas bewegen, ohne sich weiterhin rituell zu verbeißen", betonte Kiefer, der im Spitzenverband für die Pflege zuständig ist.
In der großen Koalition wird seit Monaten darüber gestritten, ob die Ausbildung in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zusammengelegt werden, um so einen einheitlichen Pflegeberuf zu schaffen. Ziel ist, insbesondere, den Altenpflegeberuf attraktiver zu machen, um mehr Personal zu gewinnen. Diese sogenannte generalistische Ausbildung wird unter anderem von der SPD und von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) befürwortet.
Teile der CDU und der CSU sind allerdings dagegen. Sie gehen davon aus, dass diese Reform insgesamt zu einer Schmalspurausbildung führt und dazu, dass sich künftig weniger junge Menschen für die Altenpflege interessieren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur