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Landkreistag will Programm zur Linderung der Corona-Folgen

Archivmeldung vom 20.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Der Deutsche Landkreistag e. V. (DLT) Logo
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Lizenz: Public domain
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Der Deutsche Landkreistag hat sich für ein Förderprogramm zur Linderung der Corona-Folgen in deutschen Innenstädten ausgesprochen. "Corona hat verschiedene schwierige Entwicklungen in den größeren Städten, aber auch in der Wirtschaftsstruktur der Landkreise beschleunigt", sagte Präsident Reinhard Sager den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Konkret forderte er Nutzungskonzepte für freiwerdende Immobilien in Innenstadtlagen, ebenso eine Digitalisierungsoffensive im ländlichen Raum. "Das Wegbrechen vieler Karstadt-Filialen ist natürlich schmerzlich, die kleinen und mittelständischen Unternehmen überall im Land sind aber mindestens ebenso wichtig", so der Landrat des Kreises Ostholstein.

Die Stoßrichtung einer entsprechenden Grünen-Initiative sei richtig. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckart hatte Investitionen in Milliardenhöhe gefordert, um Innenstädte in der Coronakrise wieder zu beleben. Landesweit drohe "eine Verödung von Innenstädten und Dorfkernen", schreibt sie in einem Positionspapier, aus dem die Funke-Zeitungen zitieren. Dringend notwendig sei ein "Programm zur Rettung der Innenstädte". Dafür solle der Bund "zusätzliche Direktmittel in Höhe von rund einer Milliarde Euro" bereitstellen. Ein großer Teil der Fördermittel - 500 Millionen Euro - sollten in einen Notfallfonds zur Städtebauförderung fließen.

Kommunen müssten eine Starthilfe bekommen, um ihre Zentren attraktiver zu gestalten, schlägt Göring-Eckardt vor. Akuter Handlungsbedarf bestehe, um langjährigem Leerstand großer Ladenflächen vorzubeugen - etwa nach der Schließung von Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen. "Wo sich kein Nachnutzer findet, sollte neben der Prüfung von Käufen durch die Kommune mit Hilfe des Notfallfonds auch der Weg für Mischnutzung unbürokratisch freigemacht werden." Die Kommunen sollten freigewordene Ladenflächen auch erwerben, um Raum für kulturelle und gemeinnützige Einrichtungen zu schaffen - von der Bibliothek bis zum Repaircafé. Zustimmung kam auch vom Städte- und Gemeindebund.

"Viele Geschäfte müssen schließen, Kaufhausketten ziehen sich zurück", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Funke-Zeitungen und verwies auf eine Schätzung des Handelsverbands HDE, wonach bis zu 50.000 Geschäften für immer schließen müssen. "Vor diesem Hintergrund ist es richtig und wichtig, ein Aktionsprogramm zur Belebung der Innenstädte zu konzipieren", forderte er. "Die Kommunen müssen in der Lage sein, Leerstände gegebenenfalls selbst zu erwerben und einer neuen Nutzung zuzuführen." Darunter sollten nicht nur neue Geschäfte fallen, sondern auch Wohnraum oder etwa die Schaffung neuer grüner Oasen in den immer heißer werdenden Innenstädten, so Landsberg.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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