Pro Asyl übt Kritik an gekürzten Mitteln für Integrationskurse
Archivmeldung vom 17.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Leiter der Europaabteilung der Flüchtlingsschutzorganisation Pro Asyl, Karl Kopp, hat die geplante Kürzung der Bundesmittel für Integrationskurse scharf kritisiert. "Der Kahlschlag bei den Integrationskursen ist ein fatales Signal", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Er erschwert das schnelle Ankommen von Geflüchteten und Migranten. Und
er ist gesellschaftspolitisch dumm. Frühe Investitionen in qualitativ
gute Sprach - und Integrationskurse sind ein wichtiger Beitrag für eine
offene, inkludierende Gesellschaft."
Die Bundesregierung will für
das kommende Jahr nur noch halb so viel Geld für Integrationskurse zur
Verfügung stellen wie bisher. Wie aus Regierungskreisen verlautete, sind
für den Bereich rund 500 Millionen Euro im Etat des
Bundesinnenministeriums veranschlagt. In diesem Jahr stehen mit fast 1,1
Milliarden Euro mehr als doppelt so viele Mittel für Integrationskurse
für Neuzuwandernde und bereits länger in Deutschland lebende Migranten
zur Verfügung.
Die in der Grünen-Bundestagsfraktion zuständige
Abgeordnete für die Etats des Auswärtigen Amtes und des
Bundesinnenministeriums, Jamila Schäfer, sagte dem RND: "Eine Kürzung
der Integrationskurse wäre in diesen Zeiten vollkommen absurd.
Integrationskurse sind in Deutschland verpflichtend, und die Nachfrage
ist hoch." Das Innenministerium habe aber "bereits angekündigt, dass der
Sockelbetrag im Regierungsentwurf später bedarfsgerecht aufgestockt
wird".
Schäfer weiter: "Auch bisher wurde mit einem Sockel
geplant, der dann im Lauf des Jahres an die tatsächlichen Bedarfe
angepasst wurde. Ich gehe daher nicht von einer tatsächlichen Kürzung
aus."
Quelle: dts Nachrichtenagentur