Twitter-Humor schadet politischen Kandidaten
Archivmeldung vom 17.06.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHumorvolle Tweets schaden der Glaubwürdigkeit politischer Kandidaten. Besonders ein bei den Wählern noch relativ unbekannter Politiker wirkt durch witzige Inhalte auf Twitter unseriös und ruiniert so möglicherweise die eigenen Siegeschancen. Das zeigt eine Studie der Ohio State University.
Ernsthaftigkeit erwartet
"Kandidaten müssen sehr vorsichtig sein, wenn sie in sozialen Medien Humor verwenden. Die Menschen erwarten von Politikern selbst im sozialen Web Ernsthaftigkeit und Kompetenz", lautet die Empfehlung von Olivia Bullock, Koautorin der Studie. Erst, wenn die Kandidaten bekannt und populär sind, sollten sie sich an Humor heranwagen.
Die Forscher haben für die Studie ein Experiment mit 476 Studenten durchgeführt. Die Teilnehmer mussten sich fünf Tweets von einem fiktiven politischen Kandidaten namens Alex Smith ansehen. Die Twitter-Inhalte waren entweder ernsthaft oder humorvoll und voller Wortspiele. Alex Smith war für unterschiedliche Teilnehmer laut dem Twitter-Profilbild entweder ein Mann, eine Frau, jung oder alt. Es wurde aber nicht angegeben, welcher politischen Partei Smith angehört.
Humor gilt als unpassend
Die Studienteilnehmer mussten sagen, ob sie Alex Smith in ein öffentliches Amt wählen oder die Wahlkampagne mit Spenden unterstützen würden. Befragte, die ernsthafte Tweets des Kandidaten gesehen hatten, waren von ihm überzeugter. Hingegen sahen sie die humorvollen Twitter-Posts als unpassend. Alter und Geschlecht von Alex Smith hatten jedoch keinen Einfluss auf die Wahrnehmung der Tweets.
Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas