Miersch will mit Sondervermögen auch E-Auto-Rabatt finanzieren

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SPD-Generalsekretär Matthias Miersch will aus Mitteln des 500-Milliarden-Sondervermögens einen Rabatt für E-Autos finanzieren. Vor allem Geringverdiener sollten von einem staatlichen Zuschuss für den Umstieg auf ein E-Auto profitieren, sagte er der "Bild am Sonntag".
"Ich bin auf alle Fälle für einen Kaufanreiz. Gerade für Menschen, die
nicht ein neues Auto einfach mal so kaufen können", so der
Sozialdemokrat. "Da gibt es neben der Kaufprämie auch die Möglichkeit
von Leasing. Darüber werden wir in den Koalitionsgesprächen befinden
müssen." Beim Klimaschutz könne sich Deutschland "keinen Aufschub
leisten". Insofern sei es wichtig, "wie wir die Mobilität der Zukunft
organisieren".
Das für Investitionen in die Infrastruktur
bereitstehende Geld möchte Miersch vorrangig in Schulen stecken: "Da
müssen wir jetzt priorisieren. Es muss in der Koalition entschieden
werden. Aber die Bildungsinfrastruktur ist ein elementarer Punkt. Wie
viele Leute erleben, dass es in die Schulen durchregnet, dass die Kinder
keine guten Bedingungen haben."
Miersch widersprach
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, der eine Festlegung beim
Mindestlohn auf 15 Euro in Frage gestellt hatte: "Das ist sehr klar im
Sondierungspapier geregelt. Und insofern gehe ich fest davon aus, dass
wir einen Mindestlohn von 15 Euro ab 2026 haben werden."
Auch bei
der Garantie des Rentenniveaus pocht Miersch auf die Umsetzung des
Sondierungspapiers: "Es steht drin, dass wir das Niveau sichern wollen.
Und dann weiß jeder eigentlich, was damit gemeint ist."
Trotz des
harten Wahlkampfs zwischen Union und SPD lobte Miersch die
Verhandlungsatmosphäre mit CDU/CSU: "Wir haben in den Sondierungen sehr
hart gerungen. Aber es war immer so, dass es wirklich menschlich fair
war und eine gute Sache. Und das ist eine Grundbedingung, auch gut
regieren zu können." Beim Vertrauen in CDU-Chef Friedrich Merz müsse
"einiges wachsen". Aber er sei "guten Mutes, dass das gelingt".
Ausdrücklich
verteidigte Miersch den Kurzurlaub von SPD-Parteichefin Saskia Esken
während der Koalitionsverhandlungen. "Dass wir alle auch Kraft tanken
müssen, muss man jedem zubilligen. Und sie ist immer erreichbar. Wir
koppeln uns sehr eng zurück, auch ich mit Saskia Esken. Nächste Woche
geht es dann los, dann kann sie voll Power in die
Koalitionsverhandlungen mit einsteigen", so Miersch.
Quelle: dts Nachrichtenagentur