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Deutschlands artenreiche Wiesen- und Weidenlandschaften sind in Gefahr

Archivmeldung vom 17.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Berlin/Ansbach - Der NABU und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) haben die Ergebnisse eines Forschungsprojektes veröffentlicht, das sich mit den Perspektiven und Nutzungsmöglichkeiten von naturschutzfachlich wertvollem Grünland beschäftigt. "Grünland ist in Deutschland sowohl quantitativ als auch qualitativ massiv gefährdet", erläutert NABU-Agrarexperte Florian Schöne die Studie. Hochrechnungen ergaben, dass artenreiches Grünland nur noch einen Anteil von 14 Prozent an der gesamten Grünlandfläche in Deutschland hat.

Dabei haben diese Wiesen- und Weidelandschaften eine überaus hohe Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt sowie den Gewässer-, Boden- und Klimaschutz. Deshalb müsse alles daran gesetzt werden, das ökologisch sensible Grünland konsequent zu erhalten und Modelle für eine naturverträgliche Nutzung zu entwickeln. Die meisten artenreichen Grünlandflächen gibt es der Studie zufolge an der Mecklenburger Seenplatte und im Bereich der Mittelgebirge, etwa im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb.

Der Erhalt dieser artenreichen Grünlandflächen wird immer schwieriger. Die Tierhaltung in der Landwirtschaft geht weiter zurück, das Schnittgut wird oft nicht mehr als Futter oder Einstreu genutzt. Die Studie bewertet daher auch neue Möglichkeiten der energetischen Nutzung des Grünlands. Klar ist, dass der Bedarf für eine energetische Verwertung des Schnittguts sehr hoch ist und es dafür durchaus geeignete technische Möglichkeiten gibt. "Nach unseren Schätzungen existiert ein tatsächlich nutzbares Flächenpotenzial von rund 900.000 Hektar, das einen wichtigen Beitrag zur Energieerzeugung leisten könnte", erklärt DVL-Geschäftsführer Jürgen Metzner. Die Untersuchung betrachtet sechs Projektgebiete in verschiedenen Regionen Deutschlands im Detail. Analysiert wurden der Naturschutzwert des Grünlands, das Potenzial der energetisch verwertbaren Biomasse sowie deren Beitrag zum Erhalt des Grünlands. Zudem wurden technische Verfahren zur energetischen Biomasseverwertung diskutiert.

Quelle: NABU (ots)

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