270.000 Robben sollen sterben
Archivmeldung vom 30.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGreenpeace und IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) haben sich am Donnerstag nach einem Gespräch in der kanadischen Botschaft in Berlin enttäuscht gezeigt. Das Robbenschlachten in Kanada wird auch in diesem Jahr fortgesetzt, obwohl viele der neu geborenen Sattelrobben ertrinken werden, da es im Norden Kanadas durch den Klimawandel viel weniger sichere Eisflächen gibt und die auch wesentlich dünner ist als in den Jahren zuvor.
"Die Kanadier haben zwar die Quote auf 270.000 Tiere herab
gesetzt, aber die Jagd muss endlich ganz aufhören" sagt Thomas
Henningsen von Greenpeace. "Sie ist grausam und überflüssig". Die
alljährliche kanadische Robbenjagd ist das weltweit größte Massaker
an Meeressäugetieren. Ihr sind in den letzten Jahren jeweils 350.000
Tiere zum Opfer gefallen. Ralf Sonntag von IFAW: "Die bedrohliche
Klimasituation ist ein Grund mehr, endlich Konsequenzen zu ziehen ".
Zur Zeit bereist eine Gruppe von Kanadiern Europa und macht
Werbung für die Robbenjagd. In Belgien, Großbritannien, Deutschland,
den Niederlanden und Österreich sind Treffen mit
Regierungsvertretern, Parlamentariern und Umwelt- sowie
Tierschutzorganisationen angesetzt. An der Spitze der Delegation
steht Kanadas "Fischereischutz-Botschafter" Loyola Sullivan, der
versucht, die Robbenjagd als "human, nachhaltig und gut reguliert"
darzustellen.
"Das war kein Austausch, das war eine Abfolge von kleinen Vorträgen",
sagt Thomas Henningsen von Greenpeace zum Verlauf des Gesprächs. Die
Argumente für die Jagd bleiben weiter falsch und vordergründig. Die
Fischbestände werden sich durch die Vernichtung der Robbenbestände
auch nicht wieder erholen.
"Die Kanadier haben keine Argumente. In ihrer Verzweiflung haben sie sogar die Karte der Inuit gespielt. Die Inuit sind die Ureinwohner Kanadas," sagt Ralf Sonntag. "Für die Ureinwohner Kanadas sei die Robbenjagd unverzichtbar, hieß es. Das ist falsches Spiel. Die Inuit leben hoch im Norden. Mit der kommerziellen Robbenjagd im Süden haben sie nichts zu tun. Dagegen, dass die Ureinwohner Robben fangen, haben wir nichts."
Quelle: Pressemitteilung Greenpeace