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Der NABU stellt zur Fußball-Weltmeisterschaft Naturparadiese abseits der WM-Stadien in Russland vor

Archivmeldung vom 07.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Werden Entwässerungsgräben angestaut, bleibt das Wasser im Torfboden und das Moor kann sich regenerieren
Werden Entwässerungsgräben angestaut, bleibt das Wasser im Torfboden und das Moor kann sich regenerieren

Bild: Andreas Täuber / NABU

Russland ist mit über 17 Millionen Quadratkilometern das größte Land der Erde - und Austragungsort der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft. Während vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 die ganze Welt in die Stadien des Landes blickt, macht der NABU auf faszinierende Naturparadiese aufmerksam, die in unmittelbarer Nähe der Sportstätten liegen und zu den wertvollsten und artenreichsten der Welt zählen.

"In Russland verfügen unzählige Regionen über einen hohen ökologischen und ästhetischen Wert. Das Spektrum reicht von Wüsten über natürlich gebliebene Küstenlandschaften, faszinierende Bergmassive bis hin zu ausgedehnten Mooren. Diese Lebensräume gilt es vor allem im Zuge von steigendem Ressourcenverbrauch und dramatischer Umweltverschmutzung in Russland in großer Ausdehnung zu bewahren", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. In vielen Bereichen sei hierbei internationale Unterstützung vonnöten. Daher sei es von großer Bedeutung, dass die Welt auch den Naturparadiesen abseits der Stadien Beachtung schenke.

Dreh- und Angelpunkt der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft ist das Luschniki-Stadion in Moskau, wo das erste Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft ausgetragen wird. Nur 80 Kilometer nördlich liegt die Moorlandschaft Taldom. Moore bedecken mehr als acht Prozent der Fläche Russlands. Sie beherbergen eine einzigartige Artenvielfalt und speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde zusammen. Jedoch sind sie zunehmend durch Entwässerung und Nutzungsintensivierung bedroht. Der NABU setzt sich seit Jahren dafür ein, die klimawirksamen Moorgebiete des Landes zu schützen.

Weitere Informationen: www.nabu.de/moorschutz-taldom

Das zweite Gruppenspiel absolviert die deutsche Nationalelf in Sotschi. Etwa 100 Kilometer östlich davon erheben sich die Gipfel des Großen Kaukasus. Die hier lebenden Bergwisente waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Europa fast vollständig ausgerottet. In den Wäldern des Westkaukasus finden sie einen sicheren Rückzugsort. Der Schutz der Bergwisente ist das erfolgreichste Artenschutzprojekt des NABU in Russland.

Weitere Informationen: www.nabu.de/bergwisente

Gut zwei Vogelflugstunden von der Kasan-Arena entfernt, wo am 27. Juni Deutschland gegen Südkorea antreten wird, brüten im Sommer die majestätischen Kaiseradler in der Uljanovsk-Region an der mittleren Wolga. Mit etwa 450 Vögeln beherbergt die Region eine der größten Kaiseradlerpopulationen Europas und ist wichtiges Brutgebiet und Verbreitungszentrum der Kaiseradler in Russland. Der NABU engagiert sich für den Schutz der Wolga-Population des Östlichen Kaiseradlers in der Region Uljanovsk ein. Seit 2010 wurden 70 Schutzgebiete als Rückzugsräume und Brutgebiete für Kaiseradler und andere Tiere in der Uljanovsk-Region ausgewiesen.

Weitere Informationen: www.nabu.de/kaiseradler-russland

Ein Hintergrundpapier mit zahlreichen weiteren Informationen zu den Naturregionen abseits der WM-Stadien in Russland ist zu finden unter www.nabu.de/abseits-wm-stadien-hintergrundpapier

Quelle: NABU (ots)

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