EU-Kommission legt Plan für Schutzstrategie vor
Archivmeldung vom 10.06.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie heute von der EU-Kommission vorgelegte Strategie zum Schutz der Ostsee ist vom WWF Deutschland grundsätzlich positiv aufgenommen worden. Die darin formulierten Absichten stellen nach Meinung des WWF eine große Chance dar, die Ostsee länderübergreifend und nachhaltig zu schützen.
Jetzt ist eine konsequente und schnelle Umsetzung nötig. Zudem sind Nachbesserungen fällig. Einige Punkte müssen im Hinblick auf den Meeresnaturschutz deutlich verschärft werden. Der WWF fordert die Bundesregierung und die ab Juli amtierende schwedische Ratspräsidentschaft auf, sich dafür einzusetzen.
„Diese Strategie kann die Grundlage dafür bilden, dass die Ostsee zu einer Modellregion für Europas Meerespolitik wird“, so Jochen Lamp, Ostsee-Experte des WWF. „Allerdings muss alles dafür getan werden, dass es nicht bei reiner Rhetorik bleibt, sondern am Ende ein konkreter und umfassender Handlungskatalog in die Tat umgesetzt wird“.
Dafür müssen aus Sicht des WWF bisherige Hindernisse in der Zusammenarbeit vor allem der Anrainer beseitigt werden. „Bisher verhinderte ein Kompetenzgerangel und ein Chaos aus sich überschneidenden Zuständigkeitsbereichen einen effektiven und umfassenden Schutz der Ostsee“ so Jochen Lamp. „Die neue Strategie macht die Zusammenarbeit der einzelnen Mitgliedstaaten, Regionen, Geldgeber und Nichtregierungsorganisationen hoffentlich leichter“.
Besonders in zwei Politikbereichen sieht der WWF Änderungsbedarf. „Wir fordern, dass sich die Agrar- und Fischereipolitik der EU ebenfalls bewegt und für die Ostsee künftig dem Ökosystemansatz verpflichtet“, so Lamp. „Dies heißt auch, dass Subventionen hieran ausgerichtet werden.“ Aus Sicht des WWF müssen finanzielle Anreize für Landwirte und Fischer geschaffen werden, die sich um einen nachhaltigen Schutz der Ostsee und ihrer Küsten bemühen. Auch die länderübergreifende Meeresraumplanung soll so gelenkt werden, dass sie mit dem Meeresnaturschutz im Einklang steht.
Quelle: WWF