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BBU: Ministerpräsidentin Hannelore Kraft soll die Bevölkerung über die Zukunft der Gronauer Urananreicherungsanlage informieren

Archivmeldung vom 07.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
UAA NEE (Aufkleber)
UAA NEE (Aufkleber)

Die NRW-Landesregierung, konkret Ministerpräsidentin Frau Hannelore Kraft, soll die Bevölkerung umfangreich über mögliche firmenrechtliche Veränderungen bei der Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau informieren. Diese Forderung hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) erhoben. Die Gronauer Uranfabrik gehört zum internationalen Urenco-Konzern, dessen deutsche Teilhaber RWE und E.ON möglicherweise Presseberichten zufolge ihre Anteile verkaufen wollen.

Nach britischen Zeitungsberichten vom Wochenende über den möglichen Verkauf der Urenco-Anteile, die von RWE gehalten werden, wird inzwischen in der niederländischen Presse über den möglichen Verkauf der Urenco-Anteile, die von E.ON gehalten werden, berichtet. Urenco betreibt neben der Urananreicherungsanlage in Gronau weitere Urananreicherungsanlagen in den Niederlanden und in Großbritannien. Zudem ist Urenco an Projekten in Frankreich und in den USA beteiligt und hat über Jahre hinweg rund 30.000 Tonnen strahlenden Uranmüll von Gronau aus nach Rußland exportiert. Über die Uranit mit Sitz in Jülich sind E.ON und RWE maßgeblich am Urenco-Konzern beteiligt.

"Die Situation beim gesamten Urenco-Konzern, und insbesondere am Standort Gronau, wirkt derzeit relativ nebulös," kritisiert der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU). Bereits am Montag hatte der bundesweit aktive Umweltverband NRW-Wirtschaftminister Voigtsberger angeschrieben und hatte konkrete Fragen zu den möglichen firmenrechlichen Veränderungen beim Urenco-Konzern und bei der Gronauer Urananreicherungsanlage gestellt. Antworten stehen noch aus. Udo Buchholz vom BBU-Vorstand ist der Auffassung, "dass jetzt die NRW-Landesregierung gefordert ist. Ministerpräsidentin Frau Hannelore Kraft oder einer ihrer zuständigen Minister müssen die Öffentlichkeit über den Stand der Dinge bei der Urananreicherungsanlage Gronau informieren. Die rot-grüne Landesregierung muss für die möglichst sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage sorgen. Und die Landesregierung darf nicht tatenlos zusehen, wenn möglicherweise Urenco-Anteile zum Beispiel an amerikanische oder russische Unternehmen verkauft werden und dann schließlich die zukünftige Verantwortlichkeit und Haftung für den Betrieb der Anlage und für den Verbleib des Gronauer Uranmülls noch undurschaubarer als bisher würden."

Um den weiteren Widerstand gegen die Gronauer Urananreicherungsanlage zu verstärken, findet vom 17. – 18. September nahe der Anlage ein Protest- und Vernetzungcamp statt. Auch Mitglieder russischer Anti-Atomkraft-Initiativen werden an dem Camp teilnehmen. Sie kritisieren besonders die Lagerung von Uranmüll aus Gronau an verschiedenen russischen Atomstandorten. Am 17. September wird auch eine öffentliche Informationsveranstaltung mit den Gästen aus Russland in Gronau stattfinden.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen sind sich einig, dass die Urananreicherung grundsätzlich weltweit verboten werden muss. Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, der dem BBU und dem Aktionsbündnis angehört, unterstützt diese Forderung in vollem Umfang.

Quelle: BBU

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