IPCC-CRU Datenskandal Update: So funktionierte “Mike’s Trick”
Archivmeldung vom 30.11.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer CRU - Datenskandal (Climategate) wird jeden Tag größer. Inzwischen wurde ein weltweiter IPCC Skandal daraus. Doch das IPCC, hochtrabend zum "Weltklimarat" stilisiert und zum großen Teil von den Kollegen der CRU dominiert, hüllt sich in Schweigen. Tatsächlich ist mit den nun aufgedeckten Manipulationen jede Glaubwürdigkeit in die Gültigkeit der dort aufgezeigten Temperaturentwicklungen, bzw. den Schlussfolgerungen, dahin. Inzwischen sind weitere, teilweise haarsträubende, Manipulationen, Verunglimpfungen und Vertuschungen ans Tageslicht gekommen.
Die Meldungen über neue Erkenntnisse aus den Daten reißen nicht ab. Eine E-Mail hat dabei besondere Berühmtheit erlangt. In dieser spricht Phil Jones, Direktor der Climate Research Unit (CRU) der Universität von East Anglia und einer der Hauptlieferanten des IPCC, davon, dass er Mike’s Trick (gemeint ist augenscheinlich Michael Mann, Autor, der als Fälschung entlarvten, Hockeystickgrafik) angewandt hatte, die Daten nach einem bestimmten Zeitpunkt abzuschneiden und durch Stationsmessungen zu ersetzen. Sein Grund, er wollte den darin enthaltenen Temperatur-Rückgang verstecken.
I’ve just completed Mike’s Nature trick of adding in the real temps to each series for the last 20 years (ie from 1981 onwards) amd from 1961 for Keith’s to hide the decline.
Dieser Satz und was Phil Jones damit genau gemeint hat, ist seitdem Gegenstand ausgiebiger Diskussionen. Während das Hockey-Team um Michael Mann davon spricht, dass damit kein aktives Verstecken gemeint wäre, sondern dass der Datensatz ab 1960 (bzw. 1981) aus anderen Gründen ungeeignet wäre und daher nicht benutzt würde.
Diese Aussage ist so nicht richtig, wie neue Daten zeigen die Steve McIntyre aus den E-Mails ausgegraben hat (939154709.txt). In dem Schreiben von Tim Osborn an Michael Mann und Ian MacAdam ist der komplette Datensatz der Briffa Rekonstruktion von 1402 bis 1994 angegeben. In den Daten aus der Publikation Briffa’s aus dem Jahr 2001 reichten diese nur bis 1960. In der folgenden Graphik sind die Daten bis 1960 (schwarz) bzw. bis 1994 aufgetragen. Man erkennt deutlich den Rückgang, der versteckt werden sollte.
Dieser Rückgang war etwas, was die Forscher sich wohl nicht erklären konnten. Und bevor sie Gefahr liefen, in Erklärungsnot zu geraten taten sie das aus ihrer Sicht einzig richtige, sie verheimlichten die Daten. Und eben dieser “Trick” scheint laut der E-Mail von Phil Jones auch bei den Daten des berüchtigten Hockeyschlägers ab 1981 angewendet worden zu sein. Beide Graphen (Mann und Briffa) tauchen an promineter Stelle im IPCC Bericht 2001 und auch 2007 auf. In beiden Fällen ist der Rückgang versteckt - the decline is hidden.
In der Begutrachtungsphase des 4. Sachstandsberichtes des IPCC (AR4) hat ein Gutachter sogar explizit darauf hingewiesen, dass in der Darstellung Briffa’s die Daten ab 1960 fehlten und diese daher in die Irre führten. Er verlangte, den Fehler des aus dem 3. Sachstandbericht nicht zu wiederholen (Dank an ClimateAudit):
Zeigen Sie die Briffa Rekonstruktion bis zum Ende; nicht nur bis 1960. Kommentieren Sie die Daten und diskutieren Sie das “Divergenz Problem” wenn Sie müssen. Verdecken Sie nicht die Divergenz durch Abschneiden der Grafik. Das wurde im IPCC TAR gemacht; und es war irreführend.
Show the Briffa et al reconstruction through to its end; don’t stop in 1960. Then comment and deal with the “divergence problem” if you need to. Don’t cover up the divergence by truncating this graphic. This was done in IPCC TAR; this was misleading.
In einer Antwort bezeichnete das IPCC es als “unangebracht, die neueren Abschnitte der Briffa et al. Serie zu zeigen”. So tauchte in Abbildung 6.10 des AR4 dann auch nur die abgeschnittene Version der Daten auf und wurde in Abbildung 6.10 b) zur Rekonstruktion benutzt.
Quelle: Rudolf Kipp EIKE, der Artikel erschien zuerst in leicht abgewandelter Form bei Science Sceptical Blog