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Deutschland friert zu - Gefahr und Chance für entlaufene Hunde

Archivmeldung vom 01.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Amadeus ist seit Okt. nordöstl. von Augsburg unterwegs - nur einer von vielen verirrten Hunden Bild: Agentur Leseziel Andrea Reichart (openPR)
Amadeus ist seit Okt. nordöstl. von Augsburg unterwegs - nur einer von vielen verirrten Hunden Bild: Agentur Leseziel Andrea Reichart (openPR)

Täglich kommen in Deutschland Hunde abhanden. In Prä-Internetzeiten musste sich der verzweifelte Hundehalter darauf beschränken, Tierärzte und Tierheime im Suchgebiet telefonisch zu informieren und Suchplakate aufzuhängen. Heute wird in Sekundenschnelle ein großes Internetnetzwerk in die Suche eingebunden. Dennoch bleiben manche Hunde oft über einen langen Zeitraum unauffindbar. Starke Kälteeinbrüche wie der, den Deutschland in dieser Woche erwartet, können verirrte Hunde das Leben kosten – oder es retten.

Mit jedem Tag, der vergeht, wird ein entlaufener Hund scheuer. Er reagiert nur noch auf seine Instinkte, die ihm helfen zu überleben. In ländlichen Gebieten kann er Futter in Komposthaufen finden und Wasser an kleinen Bächen und Tümpeln. Er kann sich Schlafplätze suchen, die seinem Sicherheitsbedürfnis entsprechen. Fühlt er sich in einer Gegend sicher, kann es sogar sein, dass er sich den Hunden von Spaziergängern nähert, sie zum Spielen auffordert und trotzdem zu den Menschen immer einen Sicherheitsabstand hält. Friert die Welt zu und sinken die Temperaturen weit unter Null, dann frieren auch kleine Gewässer. Futterreste verklumpen zu steinharten Brocken, Schlafplätze verschwinden unter Schneedecken und das Überleben wird von Stunde zu Stunde härter.

Die Suche nach Futter wird in einem besonders kalten Winter einen ziellos umher irrenden Hund leichter an eine vorbereitete Futterstelle führen und gewöhnen. Fachleute raten dazu, feinen Sand auszustreuen, damit man anhand der Abdrücke erkennt, welche Tierart sich dort versorgt. Gelingt es, einen Hund an eine Futterstelle zu gewöhnen, dann können professionelle Helfer mit einer großen Lebendfalle oft der monatelangen Flucht eines Hundes ein glückliches Ende bereiten.

Gerade in den nächsten Tagen und Wochen sollten Hundefreunde, Wanderer, Haus- und Hofbesitzer auf dem Land verstärkt die Augen aufhalten. Die streunenden Hunde sind hin und her gerissen zwischen dem Wunsch nach menschlicher Nähe und der Angst vor ihr. Sie müssen sich aufgrund der Kälte mehr bewegen und tauchen nicht mehr wie Wild nur in der Dämmerung auf. Jetzt zählt wirklich jede Sichtung!

Wenn man weiß, dass in dem Gebiet, in dem man wohnt, ein Hund gesucht wird, sollte man spätestens jetzt die Handynummer von den Suchplakaten in das eigene Handy einprogrammieren. Handys mit Kamera sind nun Gold wert. Gelingt es, einen scheuen Hund am Waldrand oder hinter der Scheune oder dem Gartenzaun abzulichten, können mit solchen Fotos per Internet die richtigen Suchtrupps auf den Weg gebracht werden.

Wer sich nicht im Internet bewegt und auch die Telefonnummer eines Hundebesitzers nicht mit sich herum trägt, der meldet eine Sichtung zeitnah telefonisch mit Uhrzeit und Ortsangabe dem örtlichen Tierheim oder der Polizei und bittet um Weitergabe der Information an einschlägige Internetdienste wie ‚Tiere entlaufen/ Tiere gefunden‘ bei www.facebook.de oder www.tiersuchmeldungen.de und www.tiersuchdienst.de, um nur einige zu nennen.

Quelle: Agentur Leseziel Andrea Reichart (openPR)

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