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WWF: EU-Agrarpolitik ist gescheitert

Archivmeldung vom 02.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: M. Czasnojc / WWF
Bild: M. Czasnojc / WWF

Zum seit Sonntag tagenden informellen Rat der EU-Landwirtschaftsminister im tschechischen Brzno fordert der WWF ein konsequentes Umsteuern in der Landwirtschaftspolitik. "Unterm Strich hat die bisherige EU-Agrarpolitik auf ganzer Linie versagt, weil sie mehr Probleme schafft als sie löst", so WWF-Agrarexperte Matthias Meißner.

"Trotz milliardenschwerer Subventionen gehen jedes Jahr tausende Betriebe bankrott. Zugleich kämpfen wir weiterhin mit Umweltproblemen, die durch eine zu intensive Landwirtschaft entstehen." Der WWF verlangt, dass ab 2013 alle Subventionszahlungen an konkreten Klima-, Arten- und Bodenschutz gekoppelt werden. Außerdem müssten in ländlichen Räumen nachhaltige Verarbeitungs- und Vertriebsstrukturen gefördert werden. Die EU-Landwirtschaftsminister beraten noch bis zum Dienstag über die Gestaltung der europäischen Agrarpolitik nach 2013.

Nach Willen des WWF soll die EU künftig ausschließlich nachhaltig wirtschaftende Betriebe unterstützen. "Bislang bekommen diejenigen Betriebe viel Geld, die viel erzeugen oder viele Flächen haben. Wie produziert wird, spielt dabei keine Rolle. Das muss sich ändern. Diejenigen Landwirte, die für uns alle sauberes Wasser, gute Böden oder die Artenvielfalt erhalten, sollen dafür auch von der Gesellschaft bezahlt werden", sagt WWF-Experte Meißner.

Der WWF-Vorschlag biete den Landwirten eine ehrliche und kalkulierbare Alternative zum jetzigen unfairen Subventionsmodell an. "Im Moment fließen 80 Prozent der Subventionen aus Brüssel an nur 20 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe. Das hat dafür gesorgt, dass seit 1999 über 100.000 Betriebe, meist die kleinen, dichtmachen mussten", so Meißner. Die 27 EU-Staaten müssen bis 2012 eine Reform der gemeinsamen Agrarpolitik verabschieden.

Quelle: WWF

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