SPD: Klöckner muss Maßnahmenpaket für Ferkelzüchter vorlegen
Archivmeldung vom 21.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttBundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) soll nach dem Willen der SPD-Bundestagsfraktion ein Maßnahmenpaket zur Zukunftssicherung der Schweinehaltung in Deutschland vorlegen. Die tierschutzpolitische Sprecherin Susanne Mittag sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Das Ministerium war jahrelang untätig, wir steuern auf eine Katastrophe für Ferkelzüchter zu. Im September erwarte ich einen Vorschlag, wie es rechtssicher weitergehen soll."
Hintergrund der Forderung ist der Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration. Ab dem 1. Januar 2019 ist diese bislang gängige Praxis verboten. Landwirte beklagen, dass es keine wirkliche Alternative gebe. "Das hätte längst geklärt sein müssen", sagte Mittag. "Es ist einfach rätselhaft, warum sich niemand aus dem zuständigen Ministerium gekümmert hat."
Zuvor hatten Bayern und Niedersachsen angekündigt, sich im Bundesrat für eine Verschiebung des Verbots um mehrere Jahre auszusprechen. Ein entsprechender Antrag wird voraussichtlich im September eingereicht. Die Agrarbranche favorisiert den sogenannten vierten Weg, bei dem eine lokale Betäubung zum Einsatz kommt. Eine Sprecherin des Bundesagrarministeriums sagte dazu der "NOZ": "Nach den bisher vorliegenden wissenschaftlichen Studien wird bei der Ferkelkastration durch eine Lokalanästhesie keine Schmerzausschaltung erreicht." Das aber fordert das Tierschutzgesetz. Die Sprecherin weiter: "Auch wenn grundsätzlich bereits Alternativen zur betäubungslosen chirurgischen Ferkelkastration [...] vorhanden sind, werden auch Vorschläge, wie eine Änderung des Tierschutzgesetzes zur Fristverlängerung in Betracht gezogen."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)