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Agrarminister Schmidt will auf Grüner Woche Lösung zur Beendigung massenhafter Kükentötung präsentieren

Archivmeldung vom 14.01.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Küken in der Massentierhaltung bei der Einstallung
Küken in der Massentierhaltung bei der Einstallung

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will mithilfe "technologischer Spitzenforschung" noch in diesem Jahr das Ende massenhafter Kükentötung einleiten. Auf der "Grünen Woche" werde er ein Demonstrationsgerät vorstellen, sagte Schmidt im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Dieses könne das Geschlecht eines Tieres schon weit vor dem Schlüpfen bestimmen, sodass Eier mit männlichen Embryos der Futterverwertung zugeführt werden können.

Eier, in denen sich weibliche Küken entwickeln, würden weiter bebrütet. Bislang werden in Deutschland jedes Jahr fast 50 Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen aus wirtschaftlichen Gründen vergast oder geschreddert, weil sie weder Eier legen noch schnell Fleisch ansetzen. "Ich werde mit aller Kraft weiter daran arbeiten, das Kükenschreddern schnellstmöglich zu beenden", sagte der Minister. "Wir schaffen 2017 den Einstieg in den Ausstieg", hob er hervor.

Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt: 70 Millionen Euro für Tierwohl

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will 70 Millionen Euro investieren für die Kennzeichnung von Fleisch aus guter Tierhaltung. "Ein Großteil der Verbraucher ist bereit, mehr für Lebensmittel zu zahlen, wenn die Tiere besser gehalten werden", sagte Schmidt im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).

Produkte mit dem freiwilligen staatlichen Tierwohllabel müssten bezahlbar sein, aber Tierwohl zum Nulltarif könne es nicht geben, stimmte Schmidt die Verbraucher auf höhere Preise ein. Höhere Anforderungen an die Tierhaltung bedeuteten eben auch höhere Kosten für Bauern und Kunden. Er wolle dabei die Erfahrungen der privaten Initiative Tierwohl mit einbeziehen, sagte Schmidt und kündigte "freundliche Gespräche" an. "Deutschland soll Trendsetter im Tierwohl werden", betonte er.

Der Agrarminister unterstrich das "massive Interesse" der Bundesregierung an der Förderung bäuerlicher Familienbetriebe. Wenn immer mehr außerlandwirtschaftliche oder ausländische Großinvestoren die Federführung übernähmen, gehe die Empathie verloren. "Gerade die macht aber einen guten Landwirt aus und ist unverzichtbar, wenn Kulturlandschaften und Produktion erhalten werden sollen", erklärte der CSU-Politiker. Das Prinzip "Wachse oder weiche" - von der EU in den 60er-Jahren geprägt - sei überholt. Agrarkonzerne mit zigtausend Hektar Fläche sollten daher nicht Adressat für staatliche Förderung sein. Er setze sich ein für eine Agrarstruktur zugunsten des in den Regionen verwurzelten, aktiven Landwirts. Diese Fragen zur Zukunft und zum Umbau der Landwirtschaft spielten bei der bevorstehenden "Grünen Woche" in Berlin eine zentrale Rolle.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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