AIDA Cruises investiert 100 Millionen Euro für Umweltschutz: Neubauten von AIDA Cruises erhalten umfassenden Filter
Archivmeldung vom 29.08.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit der kommenden Schiffsgeneration, die 2015 und 2016 in Dienst gestellt wird, setzt AIDA Cruises erneut Maßstäbe im Umweltschutz. Die Neubauten erhalten ein umfassendes Filtersystem zur Reduzierung der Abgase. AIDA President Michael Ungerer: "Mit dieser bislang einzigartigen Technologie zur Abgasnachbehandlung können wir erstmals alle drei Emissionen - Rußpartikel, Stickoxide und Schwefeloxide - filtern und somit zwischen 90 und 99 Prozent reduzieren. Dieses umfassende Filterkonzept ist ein Meilenstein für AIDA Cruises, aber auch für die Kreuzfahrtindustrie insgesamt."
Die innerhalb der Carnival Gruppe entwickelte Anlage zur Behandlung der Abgase setzt auf eine neuartige Technologie mit besonders kompakter Bauweise, die es erstmals ermöglicht, alle maßgeblichen Reinigungsstufen technisch unterzubringen. Stickoxide werden in einem Katalysator gebunden und Ruß- und Brennstoffrückstände in einem Filter ausgefällt. Die Schwefeloxide werden ohne Zusatz von Chemikalien in einem Wäscher entfernt. Mit diesem technologischen Quantensprung untermauert AIDA Cruises erneut seinen Führungsanspruch als Technologievorreiter.
Nachrüstung der Flotte und Ausbau innovativer Umwelttechnologien
"Wir wollen nicht nur mit unseren Neubauten Maßstäbe setzen, sondern die Umweltbilanz unserer gesamten Flotte kontinuierlich verbessern. Daher werden wir auch unsere anderen Schiffe mit dem neuen umfassenden Filtersystem ausstatten. Als erstes wird bereits im Oktober 2013 AIDAcara, das älteste Schiff der AIDA Flotte, nachgerüstet", so Michael Ungerer. Insgesamt wird AIDA Cruises bis 2016 rund 100 Millionen Euro in den Umwelt- und Klimaschutz investieren. Diese Summe ist Teil eines umfangreichen Investitionsprogrammes.
Neben der Nachrüstung der bestehenden Flotte mit der neuen Filtertechnologie setzt AIDA Cruises auf weitere innovative Konzepte, um auch die Emissionen während der Hafenliegezeiten zu reduzieren. Monika Griefahn, Direktorin für Umwelt und Gesellschaft bei AIDA Cruises: "40 Prozent ihrer Betriebszeit verbringen AIDA Schiffe in einem Hafen. Wenn man sich das vor Augen hält, wird deutlich, wie wichtig unsere Maßnahmen zur Emissionsreduzierung während der Hafenliegezeiten sind."
AIDAsol bereit für Landstrom
Schon heute hat AIDA Cruises alle Schiffe, die ab 2007 in Dienst gestellt wurden, für Landstrom vorbereitet. AIDAsol wurde im Juli 2013 als erstes Schiff der Flotte komplett für Landstrom ausgestattet. Dort, wo die Infrastruktur vorhanden ist, kann AIDAsol damit ab sofort umweltfreundlich über Landstrom mit Energie versorgt werden.
LNG Barge für Hamburg
Zudem hat die Reederei gemeinsam mit Becker Marine Systems ein wegweisendes Alternativkonzept auf den Weg gebracht, die LNG Hybrid Barge. Sie wird im Laufe der Kreuzfahrtsaison 2014 in Hamburg in Betrieb genommen. "Diese neue Technologie ermöglicht uns, den bis dato umweltfreundlichsten und emissionsärmsten Betrieb von Kreuzfahrtschiffen im Hamburger Hafen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Verbesserung der Lebensqualität der Hafenanwohner von Hamburg", führt Monika Griefahn weiter aus. Im Vergleich zur Nutzung von herkömmlichem Marinediesel mit 0,1 Prozent Schwefelanteil werden die Emissionen bei der Energieerzeugung mittels Flüssiggas auf der LNG Hybrid Barge noch einmal erheblich gesenkt: Der Ausstoß von Schwefeloxiden und Rußpartikeln wird gänzlich vermieden. Die Emission von Stickoxiden verringert sich um bis zu 80 Prozent, der Ausstoß von Kohlendioxid um weitere 30 Prozent.
AIDA hat das 3-Liter-Schiff
Neben der Verringerung der Emissionen ist die Erhöhung der Effizienz ein wesentliches Kriterium für einen umweltfreundlichen Schiffsbetrieb. Bereits heute verbrauchen die Schiffe der AIDA Flotte pro Person an Bord durchschnittlich nur 3 Liter Treibstoff auf 100 Kilometern Fahrt. Dies wurde von Experten des Germanischen Lloyd in einem unabhängigen Gutachten bestätigt.
Durch den Einsatz neuer Technologien will AIDA Cruises diesen Wert noch weiter verbessern. So verfügt die nächste Schiffsgeneration von AIDA beispielsweise als erste Kreuzfahrtschiffe weltweit über die innovative MALS-Technologie (MALS = Mitsubishi Air Lubrication System). Damit gleiten die Schiffe über einen Teppich aus Luftblasen. Dies spart sieben Prozent der Antriebsenergie.
Darüber hinaus verfügt die nächste AIDA Schiffsgeneration über sogenannte Dual-Fuel-Motoren. Diese können auch mit umweltfreundlichem Flüssiggas betrieben werden.
Ausführliche Informationen zu seinem Umweltengagement veröffentlicht AIDA Cruises transparent und für jeden nachlesbar in seinem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht AIDA cares. Dieser ist abrufbar auf www.aida.de/aidacares.
NABU-Kampagne zeigt Wirkung: AIDA will umweltfreundlicher werden
Der NABU hat die heutige Ankündigung von AIDA Cruises, alle Kreuzfahrtschiffe mit moderner Abgastechnik ausrüsten zu wollen, begrüßt. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Unsere Kampagne für sauberere Kreuzfahrtschiffe zeigt Wirkung, endlich auch bei AIDA. Dieser Schritt war überfällig. Selbstverständlich werden wir uns die angekündigte Technik sehr genau ansehen müssen, um Wirksamkeit und Umweltverträglichkeit zu prüfen."
Seit Jahren fordert der NABU mit seiner Kampagne "Mir stinkts - Kreuzfahrtschiffe sauber machen!" den Verzicht auf Schweröl sowie den konsequenten Einsatz wirksamer Filtersysteme bei Kreuzfahrtschiffen. "Dass AIDA sich jetzt seiner Verantwortung für die Umwelt stellen will, zeigt, wie groß der öffentliche Druck auf die Branche geworden ist. Jetzt sind die Mitbewerber gefragt, es AIDA gleich zu tun und ebenfalls den Ausstoß hochgiftiger und umweltschädlicher Luftschadstoffe zu reduzieren", so Miller weiter. Allerdings bleiben Zweifel: Auf die Frage, ob AIDA bei seinen neuen Schiffen ab 2015 auf Schweröl verzichten werde, so wie es Ex-Chef Michael Thamm im vergangenen Jahr zugesagt hatte, blieb das Unternehmen eine konkrete Antwort schuldig. Auch ist unklar, bis wann das Umrüstprogramm abgeschlossen sein soll.
"Wir begrüßen das angekündigte Umweltengagement von AIDA und den damit eingeleiteten Wettbewerb zwischen den Reedereien um den besten Umweltschutz", so Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg. "Wir werden das Engagement von AIDA aber erst vollständig bewerten können, wenn AIDA den Ankündigungen auch Taten folgen lässt. Hier sind wir ja gebrannte Kinder." Den Menschen, die in Häfen und entlang den Schifffahrtsrouten durch erhebliche Luftschadstoffe wie Rußpartikel, Stickoxide oder Schwefeldioxid aus Kreuzfahrtschiffschornsteinen nachweislich gesundheitlich geschädigt würden, nutzten alle gebrochenen Zusagen zur Verbesserung der Luftqualität nichts. "Nach so vielen leeren Versprechen steht AIDA ihren Kunden, Mitarbeitern und den Bürgern der Hansestadt gegenüber in der Pflicht, endlich saubere Luft zu liefern", fordert Porschke.
Ein einziges modernes Kreuzfahrtschiff stößt täglich rund 450 Kilogramm Rußpartikel, 5.250 Kilogramm Stickoxide und 7.500 Kilogramm Schwefeldioxide aus. Die Luftschadstoffbelastung, die von den untersuchten 20 Kreuzfahrtschiffen ausgeht, entspricht damit insgesamt derjenigen von rund 120 Millionen modernen Pkw.
Quelle: AIDA Cruises - NABU (ots)