Kommen die Riesenvögel wieder?
Archivmeldung vom 15.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittExperten glauben, dass Geier eine Chance auf Wiedereinbürgerung in Mitteleuropa haben! In der neuesten Ausgabe des Magazins für Vogelbeobachtung "VÖGEL" heißt es ".. die Chancen stehen gut, wenn wir das wollen"!
Das erfolgreiche Aussetzungsprojekt mit Bartgeiern in den Alpen
wird dazu führen, so VÖGEL, dass über kurz oder lang dieser imposante
"Knochenbrecher" nicht nur in der Schweiz, Österreich, Italien und
Frankreich sondern auch über deutsche Gipfel seine Kreise zieht. Aber
noch eine Geierart könnte kommen: Die Gänsegeierbeobachtungen in
Deutschland nehmen zu.
Während die Bartgeier in den Alpen in einem jahrezehntelangen
Prozess eingebürgert wurden, kamen die Gänsegeier des vergangene
Sommers aus Hunger nach Deutschland. Neue Hygiene-Vorschriften der EU
sorgten dafür. Recherchen von VÖGEL ergaben, dass die traditionellen
"Schindanger" in Spanien, an denen die Landbevölkerung verendete
Haustiere zur hygienischen Beseitigung durch Geier ausgelegt hat,
nach Inkrafttreten der neuen EU-Vorschriften geschlossen wurden.
In VÖGEL berichten Experten über die Aussichten der Riesenvögel.
Dr. Dieter Haas, international erfahrener Greifvogelexperte, sieht
Chancen einer Wiederbesiedlung etwa im oberen Donautal bei
Sigmaringen. Was beim Gänsegeier noch Zukunftsmusik ist, ist beim
Bartgeier schon sehr konkret. Er ist wieder in den Alpen heimisch.
Vivienne Klimke berichtet darüber in VÖGEL, und sie lässt uns auch
einen Einblick nehmen in die Mühen, die die Naturschützer und
Vogelkundler dafür ganz persönlich auf sich genommen haben. Zum
Beispiel, wenn sie sich mit einem schwulem Bartgeier zwecks
Jungenaufzucht zusammen getan haben...
Die Naturschützer haben noch eine andere große Hoffnung: Der Einsatz von großen Säugetieren wie Rindern oder Hirschen für die Pflege der Landschaft bietet auch Chancen für die natürlichen Wiederverwerter. Ließe man zumindest in der Wildnis die Tiere dort liegen, wo sie starben, hätten Adler, Geier, Raben und andere ihre alte Aufgabe wieder. In dem mustergültigen holländischen Nationalpark Oostvaarderplassen leben und sterben Hirsche, Pferde und Rinder.
Quelle: Pressemitteilung dwj Verlags-GmbH