Walfangverbot soll doch gekippt werden
Archivmeldung vom 24.06.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNachdem ein Antrag Japans zur Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs auf der Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) bereits abgeschmettert worden war, gibt es nun eine neue Initiative, um das seit fast 20 Jahren gültige Walfangverbot (Moratorium) aufzuheben.
Der Vorstoß kommt in diesem
Fall unter anderem von Dänemark, den Niederlanden und Schweden.
Die europäischen Länder haben eine Resolution vorgelegt, die eine
Einführung des Bewirtschaftungsverfahrens (engl. RMS)
schnellstmöglich fordert. Damit soll die vollständige Legalisierung
des kommerziellen Walfangs eingeleitet werden. Dies würde allen
Ländern ermöglichen, Wale zu jagen.
"Diese Länder setzen sich über die Wünsche europäischer Bürger
hinweg. Walfang ist grausam und die Einführung eines untragbaren
Bewirtschaftungsverfahrens untergräbt die weltweiten Anstrengungen,
die jahrzehntelang bejagten und stark dezimierten Walbestände zu
schützen - etwas, das den Menschen in Europa sehr am Herzen liegt",
sagt Nicolas Entrup von der Wal und Delfinschutzorganisation WDCS.
Die WDCS fordert die Mitglieder der IWC auf, sich gegen den
Vorschlag auszusprechen und ruft die Bürger dieser Länder auf, gegen
die Initiative ihrer Regierungen zu protestieren.
Nach Meinung der WDCS sind die derzeit diskutierten Vorschläge zu
einem Bewirtschaftungsverfahren, das einen kontrollierten Walfang
gewährleisten soll, völlig inakzeptabel. Der Vorschlag der
Antragsteller gibt allen Mitgliedsstaaten die Möglichkeit auch in
Zukunft Vorbehalte gegen sämtliche Entscheidungen der IWC einzulegen,
um an Einschränkungen nicht gebunden zu sein.
"Walfangstaaten haben bereits gezeigt, dass sie alle Schlupflöcher
nutzen, um möglichst viele Wale zu töten", äußert sich Nicolas Entrup
besorgt. "Sogar Fischereiabeinkommen sehen striktere
Kontrollmaßnahmen vor. Dabei geht es hier um komplexe
Meeressäugetiere, die über den Walfang hinaus zahlreichen Gefahren
ausgesetzt sind und sich nur sehr langsam fortpflanzen."
"Wer glaubt, dass ein kontrollierter Walfang möglich ist,
verschließt die Augen vor den zahlreiche Fälschungen und Lügen der
Walfänger in der Vergangenheit" äußert sich Entrup abschließend.
Quelle: Pressemitteilung WDCS