Winter nimmt uns nächste Woche ins Visier
Archivmeldung vom 20.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs hat lange gedauert und man mochte schon kaum noch daran glauben, doch nun gibt es kein Zurück mehr. Nächste Woche meldet sich in Deutschland der Winter erstmals in dieser Saison eindrucksvoll zu Wort und lässt sich nicht so ohne weiteres wieder vertreiben - Totgesagte leben länger. Das erwarten die Meteorologen des privaten Wetterdienstes meteoXpress Ltd.
Bereits am Montag klopft in Schleswig-Holstein der Winter mit Schnee und unter
den Gefrierpunkt sinkenden Werten auf der Westflanke von Tief Lancelot massiv an
die Tür. Die Dauerfrostluft überflutet allerdings erst mit Verzögerung von
Mittwoch auf Donnerstag voraussichtlich ganz Deutschland zusammen mit
Schneeschauern.
Die in der Höhe über Frankreich rasch nach Süden
vordringende polare Kaltluft lässt am Montag ein neues Tief, Malte, bei
Südfrankreich entstehen, das am Dienstag unter Verstärkung nach Nordosten
Richtung Polen zieht. Dadurch wird der über Norddeutschland zusammen mit
Schauern ankommenden Kaltluft in Bodennähe zunächst der weitere Weg Richtung
Alpen versperrt. Zudem wird auf Maltes Ostflanke warme Mittelmeerluft nordwärts
Richtung Bayern in Bewegung gesetzt.
Durch die Nordostverlagerung von
Malte, eine sogenannte Vb-Lage, vergrößern sich die Luftdruck- und
Temperaturgegensätze über Deutschland am Dienstag erheblich. Während winterliche
Kaltluft über Nordwestdeutschland Richtung westliches Mittelmeer strömt, gelangt
der Südosten nochmals kurzzeitig in den Bereich milder Luft aus Süden. Die dabei
fallenden Niederschläge fallen westlich der Luftmassengrenze als Schnee, in
Bayern mitunter anfangs als Regen oder Schneeregen.
Diese Grenzlage über
Deutschland ist allerdings mit großen Unsicherheiten für die Vorhersage
verbunden, da eine geringe Abweichung von der berechneten Entwicklung massive
Auswirkungen auf den Wetterverlauf bei uns hat. Immerhin dauert es noch vier
Tage bis zu deren Eintreffen. Da gibt es garantiert noch Änderungen in der
Intensität und Zugbahn des Tiefs, sodass sich im Augenblick nicht beurteilen
lässt, wo und in welcher Intensität der Niederschlag fällt und wo die Grenze
zwischen Schnee im Westen und Regen im Osten verläuft.
Am Donnerstag hat
dann die Dauerfrostluft ganz Deutschland fest im Griff. Am Wochenende könnte
dann allmähliche Milderung einsetzen, doch der Winter hat damit noch lange nicht
fertig.
Die deutschen Wintersportgebiete in den Mittelgebirgen können auf jeden Fall aufatmen und kommen in dieser Saison um einen Totalausfall gerade noch einmal herum.
Quelle: Pressemitteilung meteoXpress Ltd.