Hochauflösende Karte des Grundgesteins der Antarktischen Halbinsel
Archivmeldung vom 28.08.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtAntarktische Gletscher reagieren empfindlich auf Änderungen im System Atmosphäre/Ozean. Um die dynamische Reaktion der Gletscher auf solche klimatischen Änderungen bestimmen zu können, sind hochauflösende Daten der Eisdicke erforderlich, denn diese ist eine wesentliche Randbedingung in Modellierungen des Eisflusses. Ein deutsch-schweizerisches Wissenschaftlerteam hat jetzt eine hochauflösende Karte des Grundgesteins der Antarktischen Halbinsel vorgelegt und Berechnungen der Eisdicke vorgestellt, die auf der Felsoberflächentopographie und einer Modellierung der Eisdynamik beruhen.
Daniel Farinotti, Wissenschaftler am Deutschen GeoForschungszentrum GFZ: „Dazu benutzten wir alle verfügbaren Eisdickenmessungen aus der Messkampagne 'Operation Ice Bridge' sowie Eisflussgeschwindigkeiten für das gesamte Untersuchungsgebiet.“ Der neue Datensatz löst die rauhe Felsoberfläche unter dem Eis im Detail auf, weist tief eingeschnittene Täler auf und zeigt, dass 34% des Eises in Tiefen unterhalb des Meeresspiegels aufliegt. Das Abschmelzen der Antarktischen Halbinsel könnte den globalen Meeresspiegel um 69 ± 5 mm steigen lassen. Im Vergleich zu vorherigen Messdaten aus dem Projekt Bedmap2, das die ganze Antarktis mit einem Gitternetz mit einem Kilometer Auflösung abdeckte, ergaben die jetzigen Daten eine um 48% höhere Eismächtigkeit.
Quelle: Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ (idw)