Klimaexpertin Belen Balanya: Glaube nicht an Erfolg der UN-Konferenz in Paris
Archivmeldung vom 25.11.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer am kommenden Montag beginnenden UN-Klimakonferenz (COP21) sieht die Nichtregierungsorganisation Corporate Europe Observatory skeptisch entgegen. "Auch der COP21 wird sich vor den Wunschlisten der Industrien verneigen, die die Probleme erst verursachen", schreibt die Klimaexpertin Belen Balanya in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). "Ich gehe davon aus, dass zum 21. Mal die Verhandlungen scheitern und bedeutsame Aktionen im Kampf gegen die Klimakrise ausbleiben."
Als wesentlichen Grund dafür, dass die Politik nicht konsequent handelt, benennt Balanya den Einfluss von Lobby-Vertretern. "Das ist die Geschichte der UN-Klimaverhandlungen: Dreckige Energieunternehmen waschen sich rein und fahren massive Lobbykampagnen, um die Gespräche zu untergraben", so Balanya. Dieses Vorgehen sei nicht auf die Vereinten Nationen beschränkt, sondern zeige sich auch auf EU-Ebene. "Ausgedehntes Industrielobbying und eine innige Beziehung zwischen dem Big Business und EU-Politikern resultiert in schwachen Regeln, Freiwilligkeit, marktbasierten Ansätzen." Um das zu ändern, müsse zuallererst der privilegierte Zugang der Wirtschaft in die Politik abgeschnitten werden. Denn: "Warum sollen wir jene, die das Problem verursachen - und davon profitieren - hinzuziehen, um es zu beseitigen?"
Quelle: neues deutschland (ots)