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Waldzerstörung schreitet rasend schnell voran

Archivmeldung vom 19.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die globale Vernichtung von Wäldern schreitet rasend schnell voran. Besonders tropische Wälder sind nach wie vor durch illegalen Holzeinschlag und Brandrodung gefährdet.

Zum WWF-Tag der Tropenwälder am 14.September veröffentlichte der WWF „Wälder in Flammen“ über die Regenwaldvernichtung in Indonesien und warnt vor den global spürbaren Auswirkungen. Der FSC (Forest Stewardship Council) kann ein wichtiges Instrument und Mittel für die Minderung des Klimawandels sein. Durch ökonomische und soziale Anreizsysteme sowie geeignete Monitoringmaßnahmen kann eine FSC-Zertifizierung Entwaldung und Degradierung in tropischen Ländern verringern.

„Pro Minute werden auf der Welt etwa 26 Hektar Wald vernichtet. Dies entspricht etwa der Fläche eines knapp 8 Kilometer langen Abschnittes einer 3-spurigen Autobahn. Die Waldvernichtung würde auf einer entsprechenden Autobahn mit knapp 500km/h voranschreiten. Schneller als jeder Ferrari!,“ sagt Dr. Uwe Sayer, Geschäftsführer der FSC Arbeitsgruppe Deutschland.

Nicht nur Menschen und seltene Tier- und Pflanzenarten sind durch die Entwaldung gefährdet, sondern auch unser Klima. Waldvernichtung, insbesondere Waldbrand, ist einer der größten Klimakiller. Laut dem Stern-Report (2006) sind etwa 18% Prozent des Kohlendioxidausstoßes auf die Vernichtung von Wäldern zurückzuführen. Laut WWF ist Indonesien nach den USA und China der drittgrößte CO2-Emittent, verursacht durch Waldbrände und Rodungen. Zwischen 1990 und 2005 fielen insgesamt 28 Millionen Hektar Wald in Indonesien Flammen und Kettensägen zum Opfer.

Dass es auch anders geht, zeigt eine jüngst veröffentlichte Studie der Rainforest Alliance (2008). In einem Biosphärenreservat in Guatemala wurden FSC-zertifizierte Flächen mit streng geschützten Teilen des Reservats, die nicht zertifiziert waren, verglichen. In den zertifizierten Gebieten lag die Entwaldungsrate um das zwanzigfache niedriger. Auch konnte dort die durch Waldbrände zerstörte Fläche stetig von 6,5% (1998) auf 0,1% (2007) reduziert werden. In den anderen Konzessionen brannten jedes Jahr etwa 7 bis 20% der Waldfläche.

„Die Mechanismen des FSC-Systems tragen nicht nur zum Erhalt der Wälder und ihrer Biodiversität bei.“, so Uwe Sayer. „Durch festgelegte Kriterien einer verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung werden Brandrodungen, großflächige Kahlschläge und daraus resultierende, klimaschädliche Emissionen verhindert. Der Kauf von FSC-zertifizierten Produkten aus tropischen – aber auch aus einheimischen – Hölzern ist also aktiver Klimaschutz,“ resümiert Uwe Sayer. Verbraucher erkennen zertifizierte Hölzer und Holzprodukte an dem „grünen Bäumchen“, dem FSC-Logo. Das FSC-Siegel ist nach Einschätzung des WWF, Greenpeace und anderer Umwelt- und Sozialverbände derzeit das einzige glaubwürdige internationale Zertifizierungssystem, das eine umweltverträgliche, wirtschaftlich tragfähige und sozial verantwortliche Waldbewirtschaftung garantiert.

Quelle: Forest Stewardship Council (FSC)

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