Gänserupfer Schwerk bekommt Tierhalteverbot
Archivmeldung vom 16.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVor weniger als 3 Wochen deckte VIER PFOTEN unglaubliche Tierquälerei bei der Gänsezucht Schwerk in Niedersachsen auf: Mit Maschinen, die nur für tote Tiere zugelassen sind, wurden den Gänsen seit Jahren die Federn und Daunen bei lebendigem Leib ausgerissen.
VIER PFOTEN dokumentierte das brutale Vorgehen. Nun handelten die Behörden.
Der verantwortlich Landkreis Harburg gab ein Tierhalteverbot gegen Schwerk bekannt. Damit erfüllt die Behörde die Forderung von VIER PFOTEN. Doch die wichtigste Frage blieb bisher unbeantwortet: Gilt das Tierhalteverbot, wie gefordert, für alle Verantwortlichen der Firma Schwerk? Falls nicht, bleibt die jetzt getroffene Maßnahme bedeutungslos und wäre ein Schlag ins Gesicht für Tierschützer und Verbraucher.
Davon unberührt ermittelt die Staatsanwaltschaft nach wie vor auf Hochtouren. Auf Landesebene dagegen stellt sich die Frage nach der Rückzahlung der jahrelang geleisteten Subventionen für die Firma Schwerk. Die Gänsezucht wird seit 2005 mit jährlich 165.000 Euro EU-Geldern unterstützt. Aber auch davor erhielt die Firma schon Geld von der EU.
Das zuständige Veterinäramt, das diese Missstände seit vielen Jahren scheinbar übersehen hatte, versucht nun, von dem eigenen Kontrollversagen abzulenken, indem es die Tierschützer beschuldigt, das Amt nicht rechtzeitig informiert zu haben. "Ein unfassbarer Vorwurf! Erst verschläft das Amt jahrelang die hunderttausendfache Tierquälerei, und nun beschuldigt es die Aufdecker, nichts unternommen zu haben," so Marcus Müller von VIER PFOTEN. Dabei hatte VIER PFOTEN natürlich versucht, das Veterinäramt zu alarmieren. Ohne Erfolg. Die zuständige Notrufzentrale weigerte sich, die Dienstnummer der Amtsveterinärin Astrid Krüger herauszugeben und gab an, dass Rückrufe bei einer österreichischen VIER PFOTEN Telefonnummer nicht möglich wären.
VIER PFOTEN ermittelt weiter gegen Mitwissende und Hintermänner. Denn die Firma Schwerk verheimlicht nach wie vor, wohin die vielen Tonnen der Qual-Daunen geliefert wurden.
Quelle: VIER PFOTEN