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Stahlhersteller Salzgitter will CO2-Ausstoß deutlich senken

Archivmeldung vom 13.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Das Kraftwerk der Salzgitter AG in Salzgitter
Das Kraftwerk der Salzgitter AG in Salzgitter

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Vorstandsvorsitzende von Salzgitter Stahl, Heinz Jörg Fuhrmann, hat die Politik dazu aufgerufen, möglichst schnell die Voraussetzungen für eine Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Deutschland zu schaffen. Die Umrüstung des Hüttenwerks in Salzgitter auf klimafreundliche Produktion könne die CO2-Emissionen schon im ersten Schritt um ein Viertel senken, sagte Fuhrmann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Von der Politik erwarte er dafür "nicht nur aufmunternde Worte, sondern zeitnah, wirkungsvolle Unterstützung". Das beginne bei der Anschubfinanzierung und ende bei den Strompreisen. "Strom ist zentral, wenn wir unsere Produktion dekarbonisieren wollen", sagte Fuhrmann. So lange aber beispielsweise auch jede Kilowattstunde Windstrom mit der EEG-Umlage belastet werde, werde man nicht zu international wettbewerbsfähigen Kosten CO2-arm produzieren können. Die Umrüstung des Hüttenwerks in Salzgitter kostet nach seinen Angaben im ersten Schritt etwa eine Milliarde Euro.

Die gesamte Umrüstung würde sich auf ein Mehrfaches dessen belaufen. Das Unternehmen habe bereits konkrete Pläne für den Transformationsprozess. "Kerngedanke ist der schrittweise Ersatz von Kohle bei der Erzeugung von Eisen durch Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Quellen." Am Ende stünde eine Verminderung der CO2-Emissionen um 95 Prozent. "Die erforderlichen Produktionstechnologien sind heute zumeist vorhanden", sagte der Salzgitter-Chef, "deshalb können wir im Prinzip unverzüglich anfangen." "So oder so: es wird wesentlich teurer werden", sagte Fuhrmann zur Klimaschutzpolitik. Und zwar nicht nur für die Industrie, sondern für jeden einzelnen Bürger, der am langen Ende ohnehin alles bezahlen müsse. "Es wird höchste Zeit, dass dieser Aspekt in der Öffentlichkeit ankommt und der Wahrheit ins Auge geblickt wird", sagte er.

"Das Sankt-Florian-Prinzip wird jedenfalls nicht funktionieren; dazu sind die Kosten dieser politisch gewollten Transformation zu gewaltig." Die Politik warnte er davor, mit zu abrupten CO2-Auflagen den Industriestandort zu gefährden "Nicht überall hat sich herumgesprochen, dass die Industrie ein Garant der Wohlfahrt nicht nur der dort Beschäftigten, sondern weit darüber hinaus ist", sagte Fuhrmann. Doch: "Spätestens nach der von Greta Thunberg ausgelösten Massenpsychose müssen wir uns auf eine politisch forcierte Dekarbonisierung nicht nur unserer Energieerzeugung und Industrie einstellen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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