Hitzewelle im Irak: Proteste wegen ausfallender Strom- und Wasserversorgung
Archivmeldung vom 02.07.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittHunderte Iraker haben in Bagdad gegen zunehmende Ausfälle der Strom- und Wasserversorgung protestiert, als die Temperaturen in einigen Teilen des Landes 50 Grad Celsius überschritten. Dies meldet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter heißt es diesbezüglich auf deren deutschen Webseite: "Die Protestler machen die Regierung für Unterbrechungen bei der Strom- und Wasserversorgung verantwortlich. Diese soll versagt haben, ein eigenes irakisches Stromnetz aufzubauen, um die Bevölkerung stabil zu versorgen. Deshalb ist das Land nach wie vor von Energieimporten aus dem Iran abhängig. Der irakische Elektrizitätsminister musste diese Woche unter dem Druck der Stromkrise zurücktreten, berichteten lokale Medien.
„Es wird einfach immer schlimmer. Wir können Stromausfälle ertragen, sogar zehn Stunden Ausfälle am Tag, aber gebt uns einfach etwas“, zitiert Reuters den 32-jährigen Arbeiter Haider Hussein.
Es geht um einen der schlimmsten Stromausfälle in diesem Jahr: In den meisten Provinzen des Landes fiel der Strom noch vor dem Morgengrauen komplett aus. In Bagdad, wo die Bewohner eine bessere Versorgung genießen als in den ärmeren südlichen Teilen des Iraks, liefen die dieselbetriebenen Generatoren in den Haushalten viel länger als üblich. Haider al-Saidi, ein 52-jähriger Stammesführer, der im nordöstlichen Stadtteil von Bagdad protestierte, kritisierte hierbei die politische Klasse, die den Irak seit dem Sturz von Saddam Hussein im Jahr 2003 regiert.
„Von jenem Regime bis zu diesem haben wir immer noch nicht genug Strom. Was hat die Demokratie gebracht? Es geht nur von schlecht zu schlechter“, sagte er gegenüber Reuters.
Die Stromversorgung aus dem irakischen Hauptnetz fällt das ganze Jahr über täglich stundenlang aus. Die Engpässe verschlimmern sich in den heißen Sommermonaten, wenn die Temperaturen regelmäßig 50 Grad erreichen und die Haushalte auf Klimaanlagen angewiesen sind. Reduzierte Stromlieferungen aus dem Iran in diesem Monat und eine Reihe von Angriffen auf Stromleitungen durch Militante haben die Stromkrise zusätzlich verschärft."
Quelle: SNA News (Deutschland)