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Veterinäre: Impfungen statt Massentötungen von Tierbeständen

Archivmeldung vom 18.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thomas Weidenhaupt, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Thomas Weidenhaupt, on Flickr CC BY-SA 2.0

Angesichts des Auftretens der Vogelgrippe in der Geflügelhochburg Niedersachsen fordert die Bundestierärztekammer ein Umschwenken der Politik bei der Seuchenbekämpfung: weg vom Keulen ganzer Tierbestände hin zu vorbeugenden Impfungen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Kammerpräsident Theodor Mantel: "Das massenhafte Töten von Tieren ist ethisch fragwürdig und darf nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Davon müssen wir weg." Das EU-Recht zur Tiergesundheit müsse entsprechend geändert werden, da hier das Keulen als Bekämpfungsmaßnahmen von Seuchen noch Vorrang habe.

Im Fall der Vogelgrippe räumte Mantel zwar ein, dass es derzeit weder rechtlich noch medizinisch mangels Impfstoff eine Alternative zur Massentötung von betroffenen Beständen gebe. "Da haben wir leider überhaupt keinen Spielraum." Die Politik müsse allerdings die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass es sich für die Industrie lohne, an Impfstoffen gegen die Geflügelpest zu forschen.

Als Beispiel nannte er die Maul- und Klauenseuche bei Rindern und Schweinen. Hier seien Impfstoffe vorhanden, kämen im Ernstfall aber nicht zum Einsatz, weil das Keulen von Beständen vorgeschrieben sei. "Das ist für Veterinäre eine deprimierende Situation. Wir haben nicht Tiermedizin studiert, um massenhaft Tiere zu töten."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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